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Zurück vom Blocksberg

Gestern gab es ausnahmsweise mal keinen neuen Eintrag von mir. Lag einfach daran, dass ich bis spät abends Besseres zu tun hatte als meinen Blog zu aktualisieren. Mich gibt es aber noch und ich kann nur sagen: Bergen war genial. Ich hatte mich schon sehr früh aus dem Bett gequält, weil ich möglichst vor den großen Tourihorden in der Stadt sein wollte, aber da hatte ich die Rechnung ohne die drei oder vier anlegenden Kreuzfahrtdampfer gemacht. Witzigerweise waren das dann eben auch noch Pötte mit mehrheitlich (oder ausschließlich) deutschem Publikum, sodass man durchaus hätte meinen können, dass man in einer deutschen Hansestadt und nicht in Bergen gelandet wäre - wenn da nicht die bekannten Fassaden von Bryggen vor mir gestanden hätten. Nun, nach dem obligatorischen Besuch bei der nächstgelegenen Apotheke - mein Pflastervorrat war aufgebraucht - wollte ich direkt zur geführten Tour durch Bryggen auf Deutsch und hatte mich mental schon auf Dutzende, wenn nicht Hunderte Teilnehmer eingestellt. Kurioserweise ging es dann aber mit gerade einmal drei Leuten plus Führerin los. So was nenne ich perfekte Betreuung. :-) Das war wahrscheinlich aber nur der Tatsache zu verdanken, dass die Leute von den Dampfern mit eigenen Guides durch die Stadt geschleust wurden.

Die Führung selbst war äußerst lehrreich. Neben komprimierten Fakten zum Stadtviertel wurden wir zum Beispiel darüber aufgeklärt, woher das Sprichwort "einen Zahn zulegen" kommt. Als man sein Futter nämlich noch über offenem Feuer gebrutzelt hat, waren die Töpfe an Haken aufgehängt, die man in Stufen (eben diese Zähne) hoch und wieder runter legen konnte. Tieferlegen war dann eben "ein Zahn zulegen" - das Essen wurde schneller warm... Nach der Führung wurde es mir dann aber in der Ecke echt zu viel. Überall nur Menschen, die sich durch die engen Gassen von Bryggen gedrückt haben. Habe mich dann ein wenig vom Trubel entfernt und den Rosenkrantzturm und die Håkonshallen nebenan angeschaut. Beides äußerst beeindruckend, der Turm zumeist wegen des Blicks von oben und die Håkonshallen wegen der Festhalle.

Weiter ging es dann mit einer kurzen Lauftour durch die Stadt, an dessen Ende die Talstation der Fløibanen stand. Und da standen auch Massen von Leuten. Egal, ich wollte hoch, also habe ich mich brav angestellt. Oben hatte man einen wirklich tollen Blick über die Stadt, bei Sonnenschein und gefühlten 35 Grad (real waren es wohl um die 28) war das schon fast atemberaubend schön. Ein kleiner Spaziergang offenbarte dann, dass nicht nur in Deutschland sehr viel reglementiert ist. Ein Schild wies eindeutig darauf hin, dass das Starten auf dem Hexenbesen vom Berg nicht gestattet ist. Da müssen sich Bibi Blocksberg und Kolleginnen wohl was anderes suchen. Ich habe mich erstmal hingesetzt und die Aussicht genossen. Nach einem gepflegten Mittagsessen ging es dann aber doch wieder runter, wollte mich noch ein wenig durch die Stadt treiben lassen. Das endete aber dann doch recht schnell in einer netten Kneipe neben dem Fischmarkt und ein wenig Smalltalk...

Frisch betankt wollte ich mir dann doch die kleine Stabkirche Fantoft anschauen, dessen Brandstiftung dem neulich wegen Terrorismusverdacht festgenommenen Black Metal-Rechtsausleger Varg Vikernes zugeschrieben, ihm aber nicht vollständig nachgewiesen werden konnte. So steht hier eben eine 1997 komplett rekonstruierte Version. Wirklich ein schmuckes Kirchlein, wenn auch ein wenig klein. Der Ausflug per Stadtbahn in die Außenbezirke von Bergen hat sich aber definitiv gelohnt - wie der komplette Ausflug nach Bergen. Eine tolle Stadt, vor allem für Studenten. Wenn ich die Zeit nochmal 10 Jahre zurückdrehen könnte, ich würde wohl mindestens ein Auslandsemester in der Stadt einlegen. Wow!















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