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Buuäääääh!

So, hab gestern morgen meinen Rechenknecht eingeschaltet und musste mit Erschrecken feststellen, dass meine Mühle sich nicht mit dem geliebten Nachbars-WLAN verbindet. Es war einfach nicht mehr da! Also Rolläden hoch, Fenster auf...**ahhh SONNE**, beim Nachbar geschaut, alles zu, nix rührt sich. Da sich bis heute morgen nix getan hat, gehe ich mal von aus, dass die in den Urlaub gefahren sind und vorsichtigerweise den Stecker gezogen haben. Na ja, schade drum, aber ich fahre kommende Woche sowieso noch länger weg, vielleicht sind sie nach meiner Rückkehr auch wieder da. :-D

Ich hab aber noch keinen blassen Schimmer, wo ich am Wochenende hinfahre. In der näheren Umgebung hab ich alles Interessante schon gesehen und weiter weg fahren kostet ein Schweinegeld. Vielleicht finde ich ja noch was Passendes.

Ansonsten ist nicht wirklich viel passiert, hab mich nur ein bisschen über die zunehmende Terror-Paranoia aufgeregt, das Resultat gibt's bei NEON zu bewundern...

Jetzt sind es gerade mal noch drei Wochen und ich trete schon wieder die Heimreise an. Davon bin ich die Hälfte auf Urlaub und an das danach will ich gar nicht denken. LERNEN!! Grässlich!

Königliche Gärten...

     

    Zu Beginn gleich mal die gute Nachricht: Ich hab seit Freitag abend wieder Strom. Die Rechnung wurde am Morgen beglichen und nach Feierabend konnte ich mein trautes Heim erleuchten lassen. Blöd war nur, dass ich meinen kompletten Kühlschrank ausräumen musste, ich denke, das hätte meinem Magen nicht allzugut getan, das Zeug, das zwei Tage in der spanischen Hitze geschlummert hat, zu essen.

    Diesen Samstag war ich dann auch endlich mal wieder auf Tour. Eigentlich wollte ich ja nach Cuenca fahren, weil mir das im Lonely Planet und im Falk-Reiseführer wärmstens empfohlen wurde, weil mir aber alle Kollegen einstimmig davon abgeraten und mir dann fast ebeno einstimmig Aranjuez empfohlen haben, hat es mich eben dorthin verschlagen. Und ich muss sagen: Auf die Kollegen hören hat sich wieder mal gelohnt!

    Die Stadt beherbergt einen königlichen Palast, der sich vor allem vom Interieur her absolut sehen lassen kann. Ein Raum beispielsweise ist komplett mit Porzellan dekoriert, die Fertigstellung allein dieses Zimmers hat zwei Jahre gedauert. Beeindruckend. Was aber das eigentlich Sehenswerte dieser Stadt ist, sind die weiten Park- und Gartenanlagen, die sich die spanischen Könige hier haben anlegen lassen. Die verschiedensten Baum- und Pflanzenarten, hierher kutschiert aus aller Herren Länder, bieten ein einmaliges Flair. Hier könnte man tagelang nix tun und sich einfach nur entspannen. Bei mir war es leider nur ein Nachmittag.

    Zum Essen hab ich mir dieses Mal das Restaurant "Grüner Frosch" ausgesucht. Was gab's da wohl? Genau: Froschschenkel. Ich weiß nicht wieso, aber ich hab mir mal gedacht, das muss man auch mal probiert haben. War wirklich lecker, schmeckt ungefähr wie Hühnchen. @Ulli: Ein Foto hab ich leider keins gemacht, aber du findest so ein Menü sicherlich auch in Dalian zum Fotografieren. ;-)

    Am späteren Nachmittag, ich wurde langsam müde, hab ich mich dann in den "Chiquitren" reingesetzt, der einen einmal quer durch Aranjuez transportiert, ohne die Kilometer in den Gärten selber ablaufen zu müssen. Das Teil ist so ne Bimmelbahn, wie man sie beispielsweise aus dem Europapark kennt, nur dass sie auf normalen Straßen und Wegen fährt und eine solche Betonfederung (also gar keine) hat, dass ich mich wundere, dass der Fahrer noch keine Probleme mit den Bandscheiben bekommen hat...

    Ein paar Impressionen der Tour gibt's selbstverständlich in meiner Bildergalerie.

    Was es sonst noch Neues gibt: Eine Kollegin hat mir nen deutschen Lebenmittelladen gezeigt, wo es alles gibt, was das Exilantenherz begehrt. Besonders begeistert bin ich vom Vollkornbrot. Wenn die Deutschen nämlich eins können, dann ist es Brot backen!

    Bei der SAP verbringe ich den Großteil meiner Arbeitszeit jetzt bis auf Weiteres auf dem vierten Stock in der Vorstandsabteilung. Der Generaldirektor von SAP Spanien sitzt gleich nebenan, überall nur Anzugträger... Ich bleib aber bei T-Shirt und Jeans. :-D Die neue Aufgabe bringts auch mit, dass ich am Montag auf den Feiertag hier verzichte und (wenn auch etwas später) ins Büro komme. Muss halt fertig werden...

    Blackout

    Gestern abend war wieder allerhand los. In der Stadt bin ich erstmal zur "Dirección General de Juventud" gestiefelt, um mir einen "Euro<26"-Ausweis zu holen. Wie ich erfahren habe, bekommt man mit dem satte 20% auf alle Zugfahrten bei RENFE, da wird das Zugfahren richtig billig und das bei gerade mal 6 Euro Kosten für zwei Jahre.

    Dort angekommen, ich hatte alle Unterlagen, Passbild, Persokopie (nein, ich will auch dieses Mal kein Visum beantragen) und 6 Euro dabei, musste ich erst mal erfahren, dass ich die 6 Euro nicht vor Ort, sondern NUR in einer Filiale der "Caja Madrid" (-> eine Bank) bezahlen kann. Offensichtlich auf jede Art von verwunderten Nachfragen vorbereitet, hat sie mir gleich gesagt, dass sich die nächste Filiale grob 30 Hausnummern weiter befindet. Leider war das weiter als gedacht, die Straße heißt nicht umsonst "Gran Vía". Dort die 6 Euro und einen Cent (liegt wohl an der Cent-genauen Umrechung von Peseten in Euro) bezahlt und mit dem ausgefüllten Formular mit Bestätigung wieder zum Büro marschiert. Dort ging's dann erstaunlich schnell und konnte das begehrte Stück Plastik dann mitnehmen...

    Zu Hause angekommen erwartete mich die nächste Überraschung, arglos wollte ich das Licht einschalten, doch es blieb DUNKEL. Zuerst die zimmereigene Sicherung im Verdacht gehabt, weil es ja am Morgen noch funktioniert hat, aber nein, die war ordnungsgemäß korrekt geschaltet.

    Also runter zum "Conserje" und mal neugierig nachgefragt, was das denn soll. Der wusste von nix, hat auch ewig gebraucht, um rauszubekommen, welches mein Zähler ist und siehe da, der Strom war offensichtlich abgeklemmt worden, anbei ein kleiner Zettel, der sich nach kurzem Blick ins Wörterbuch als "Plombe" oder Siegel des Stromversorgers entpuppt hat. Gut, versiegelt war da durch das Papier nix, man hätte das Kabel einfach wieder reinstecken können, dummerweise wollte das der "Conserje" nicht. :-(

    Also was tun: Neun Uhr abends, kein Strom in der Wohnung und es wird langsam auch im Freien dunkel. Also kurzerhand per Handy meinen Chef informiert, dass ich kein Strom hab. Ich könnte kurz ins nächste Hotel, die Kosten würde SAP dann vom Verursacher des Ganzen eintreiben. War mir um neun Uhr abends aber doch etwas zu stressig noch ein halbwegs ordentliches Hotel zu suchen. Nach einem kurzen Telefonat hab ich mich dann bei Adolfos Familie einquartiert. **thumbs up**

    Bis dato weiß ich immer noch nicht, woran's gelegen hat, die zuständige Ansprechpartnerin bei SAP ist anscheinend im Urlaub und die Vermieterin ist anscheinend für Strom, Gas und Wasser nicht zuständig. So wie es aussieht, werde ich wohl heute abend in ein Hotel umziehen. Mal schauen, wie sich das entwickelt. Momentan nehme ich das noch erstaunlich locker, vielleicht sollte ich kurzfristig für das kommende lange Wochenende (Montag ist Festividad de Santiago **juhuu**) irgendwo hinfahren. Dabei hatte ich nur nen Tagesausflug geplant....

    Stay tuned!

    Bier als Grundnahrungsmittel...

    Da ich dieses Wochenende aufgrund grenzenloser Faulheit nicht mit einem Reisebereicht aufwarten kann, will ich kurz dezent auf einen interessanten Vorschlag der politischen Konkurrenz hinweisen. Laut Spiegel Online soll, wenn es nach einigen CSU-Politikern geht, Bier doch bitteschön nur noch mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz belegt werden, weil es ja in Bayern quasi zu den Nahrungs- und nicht zu den Genussmitteln gehört. Das Ganze dann selbstverständlich nur unter angemessener Gegenfinanzierung.

    Bravo, kann ich da nur sagen! Nicht nur die Bayern, sondern auch die deutschen Studenten werden sich freuen, die dann ordentlich für die von den gleichen Nasen eingeführten Studiengebühren sparen können. Machen wir dazu mal ein kleines Rechenbeispiel, Basis ist hier mal 2,50 Euro für ne Halbe Bier. Da ich seltenst Bier trinke, bitte ich um Korrektur. :-D

    Das würde dann momentan bei 16% Mehrwertsteuer einen Anteil von grob 34,5 Cent für eine Halbe Bier ausmachen. Wenn wir als VWL-Mensch mal von ceteris paribus ausgehen, d.h. der brave Gastwirt stets vom Nettopreis den Endpreis berechnet und die eventuelle Steuersenkung an den Kunden weitergibt, sowie die Erzeugerpreise konstant bleiben, dann kämen wir auf den neuen Preis für eine Halbe von 2,30 Euro (kaufmännisch gerundet eigentlich 2,31 Euro, aber mit 2,30 Euro lässt sich transparenter rechnen). Das wäre eine Ersparnis von satten 20 Cent pro halben Liter Bier!

    So, geplant sind 500 Euro pro Semester an Studiengebühren. Um das wieder einzusparen, muss man als Student bzw. Studentin zukünftig gerade mal 2500 Halbe Bier pro Semester runterschütten, um das Geld wieder reinzuholen. Das sind (grob gerundet) lockere 100 Halbe pro Woche. Also Jungs und Mädels: Saufen für unsere Wirtschaft und eure Studiengebühren!

    Deshalb meine Wahlempfehlung: Wer dieses Pensum aktuell schon schafft, kann guten Gewissens sein Kreuz bei der Union machen. (Aber gut zielen, oder sich von einem befreundeten Wähler helfen lassen) Alle anderen sollten mal hier vorbeischauen: http://www.gruenes-wahlkampfportal.de/3_kapitel.76.0.html
    Zitat: Das Erststudium bis zum Diplom, Magister, Master oder einem vergleichbaren Grad soll gebührenfrei bleiben.

    Ach ja: Als einer um unsere Wirtschaft besorgter Mensch fordere ich die Steuerfreiheit für Kaffee! Angesichts der Mengen, die in unserer IT-Industrie Tag für Tag konsumiert werden, könnten die Firmen durch die Ersparnis beim Kaffeepreis garantiert Tausende Menschen einstellen, ohne dass an der Sozialversicherung rumgefingert werden müsste. Als sinnvolle Gegenfinanzierung stelle ich mir beispielsweise eine Bild-Sondersteuer vor. Ganz publikumswirksam wird sie "Bildungsförderungsabgabe" genannt, da so der Verkauf von bildungsschädlichem Pressegut verteuert wird. Um zusätzliche Einnahmen zu generieren, könnte man die Abgabe aber auch auf alle Erzeugnisse des Axel-Springer-Verlages ausdehnen...

    Ich bin wieder da...

    Nach einer Woche Kurzurlaub in Good Old Germany bin ich wieder in Madrid angekommen. Vergangenen Donnerstag bin ich bei 36 Grad in Madrid in den Flieger eingestiegen. In Zürich herrschten dann nur noch angenehm kühle 16 Grad. Wohlgemerkt Mitte Juli.

    Nachdem ich außerdem schon gar nicht mehr wusste, wie Regen oder auch nur Wolken aussehen, habe ich den leichten Schauer auf der Heimfahrt und zu Hause selbstverständlich genossen. ;-)

    Am Wochenende war dann der Abiball meines Schwesterherzes angesagt, nachdem der Morgen doch mit kurzer Schelte seitens der Schulleitung begonnen hatte, war der Abend dafür umso besser. Ein hervorragendes Programm und ein Treffen mit zwei Ex-Klassenkameradinnen, die ich mittlerweile knappe drei Jahre nicht mehr gesehen hatte.

    Am Anfang der Woche dann zu 99% die Diplomarbeit klargemacht. **juhuu** Dazu noch ein Überraschungsbesuch bei Jürgen, ein Treffen mit meinem Dezi aus der letzten Abteilung und ein Kurztrip nach Mannheim um Noten auszukundschaften und Sachen für's International Seminar vorzubereiten. Viel gemacht und von der BA mal ausnahmsweise nur gute Nachrichten mitgenommen. Kann so bleiben...

    Na, die übrigen Tage vergingen wie im Flug und so sitze ich heute Nacht wieder an meinem Schreibtisch in Madrid, staune über meinen CO2-Verbrauch (www.atmosfair.de) und sinniere, wie ich meinen übrigen Urlaub in Spanien noch verbraten soll. Habe dummerweise meinen Lonely Planet zu Hause liegen lassen, sodass ich nur noch einen Spanien-Reiseführer hier habe, nachschicken lohnt fast nicht, da es hier schon wieder ne neue Auflage gibt, die ich mir jetzt eigentlich guten Gewissens kaufen kann. :-D

    Auf jeden Fall schöne Grüße in die weite Welt aus dem heißen Madrid, wo mittlerweile Niveau 2 (mittleres Risiko) in Sachen Hitzewarnung ausgerufen wurde. (Artikel in der El País)

    Wer übrigens mal schauen will, was die Regierung hier für lustige Propagandafilme zum Schutz der Bevölkerung dreht, der schaue mal auf der Seite des Gesundheitsministeriums vorbei, oder schaue sich gleich mal den Film Contra el Calor an, wozu auch an jeder Metro-Station riesige Plakate hängen...

    Ach ja: Bilder gibt's keine. Zu Hause am Bodensee gibt's genug Touris.