Sebastian Wolf - Wohin des Weges?

Nein, dieser Eintrag hat absolut nichts mit Josefs Webseite zu tun, es geht vielmehr um das Within Temptation Konzert gestern abend.

Ja, ich konnte es mir wie gesagt nicht verkneifen, eine Karte hierfür zu kaufen, obwohl ich bereits im Februar in Stuttgart auf einem solchen war, aber die sind einfach klasse.

Gut, gestern abend am Ort des Geschehens angekommen, habe ich mich wie so oft die letzte Zeit gewundert, wie diszipliniert sich die Spanier in eine Schlange stellen können. Da ich etwas spät dran war, war die bereits ungefähr 300 m lang, jedoch ging es mit dem Einlass erstaunlich schnell. Kein Gedrängle, kein Geschubse, wirklich verblüffend. Die Disco selbst ist echt auch was für's Auge, nur halb überdacht, ordentlich viele Palmenwedel und die Bühne wirklich von überall perfekt zu sehen.

Dann war erstmal warten angesagt, keine Vorgruppe und Within Temptation haben erst mit der halben Stunde Verspätung angefangen. Aber wie! Der Beginn setzt ja auf einen kleinen Überraschungseffekt, der missglückte jedoch etwas, der Vorhang blieb nämlich teilweise an der Decke hängen. Beni und Krissi müssten wissen, was ich meine, auf jeden Fall haben Helfer ungefähr zwei Minuten gebraucht, um den Vorhang zu entfernen, im Hintergrund wurde routiniert "See who I am" gespielt. Sah irgendwie grotesk und extrem peinlich aus, dafür war der Jubel im Publikum um so größer, als es endlich geschafft war und endlich ein komplett freier Blick auf die Bühne zu bekommen war.

Zum Konzert selber: Am Anfang war die Stimmung noch etwas dürftig, lag vielleicht am Vorhang-Unfall Später dann war sie dann aber hervorragend. Subjektiv würde ich mal sagen, dass "Forsaken" und "Mother Earth" am besten ankamen.

Das Ende kam bei dem klasse Konzert dann viel zu schnell, es gab nur eine Zugabe, nach eineinhalb Stunden war's vorbei. Immerhin weiß ich jetzt, dass "¡Otra!" "Zugabe!" heißt (gut, macht auch irgendwie Sinn -> "Noch eins!") und dass die Spanier merkwürdigerweise gerne mal "Olé, olé, olé" anstimmen (gut, kann ich nicht verallgemeinern, aber interessant ist es trotzdem).

Noch eine kleine Anekdote zum Schluss: Es ist wohl zum ersten Mal vorgekommen, dass meine Klamotten nach einer Abendveranstaltung nicht nach ordinärem Zigarettenrauch, sondern nach chocolate geduftet haben. (Gut, Grüne Jugend-Veranstaltungen mal ausgenommen)

 

Und wieder ist ein Wochenende vorbei. Am Samstag war ich mal wieder zum leckeren Mittagessen bei Adolfos Familie geladen. Natürlich hab ich mir bis Mittags um Vier den Bauch vollgehauen.

Im Anschluss daran ging's gleich zum El Corte Inglés, eine Konzertkarte kaufen. Ich hatte am Freitag durch Zufall im Internet erfahren, dass Within Temptation am Dienstag in Madrid ist. Nachdem das Konzert der Gruppe in Stuttgart so genial war, konnte ich es mir nicht verkneifen, die paar Euronen zu investieren. Bin mal gespannt.

Diesmal am Sonntag stand der allwöchentliche Ausflug an. Dieses Mal einen eher kurzen nach Ávila. Ich hatte vorher noch nie was von dem Städtchen gehört, aber nachdem mich meine SAP-Kollegen ewig bequatscht hatten, dass ich da unbedingt hin muss, hab ich mir das eben nicht entgehen lassen.

Zur Stadt in Kürze: Hier steht wohl eine der am besten erhaltenen Stadtmauern der Welt rum, dazu muss das hier ein Paradies für Störche sein. Ich hab noch nie so viele Klapperviecher auf einem Haufen gesehen. Wie versprochen wurde ich wirklich nicht enttäuscht. Die Stadtmauer ist absolut atemberaubend und sieht aus wie letzte Woche fertiggestellt. WOW!

Zuvor ging's auf die obligatorische Kirchentour, waren diesmal nicht soo tolle Bringer dabei, dazu hatte es den Anschein, dass die immer genau dann mit dem Gottesdienst angefangen haben, wenn ich gerade zur Kirche gekommen war. Egal ob um 11, halb 12 oder um 12. **kopfkratz**

Um die Mittagszeit gings dann erstmal zum heimlichen Highlight - der Kathedrale. Wunderhübsches Interieur, bloß ein etwas teurer Eintritt und Fotos unter Einsatz meines Lebens, es waren nämlich keine erlaubt und an jeder Ecke stand so ein grimmiger Security-Fuzzi.

Der krönende Abschluss war dann wie gesagt die Stadtmauer. Von der gab's nen klasse Blick auf die Umgebung und die vielen Störche auf allen möglichen Dächern der Stadt.

Die Bilder sind wie immer online. Viel Spaß beim Durchschauen.

Nachdem ich mir gerade die wichtigsten Reden der heutigen Bundestagsdebatte rund um das gewünschte Misstrauen in der Wiederholung auf Phoenix angeschaut habe, muss ich sagen, dass ich (zum Glück) wieder ganz Vertrautes vernommen und gesehen habe.

Eine hervorragende Rede von Gerhard Schröder, inhaltlich brilliant, eine absolut stringente Argumentation, warum es denn zu Neuwahlen kommen müsse. Ich muss zugeben, bis gestern habe ich noch starke Hoffnungen auf das Verfassungsgericht (und eingeschränkt auf Köhler) gesetzt, auf dass es diese Farce verhindere. Nach der Rede ist Schröder wieder ein bisschen in meiner Gunst gestiegen, ich bin gespannt, ob sich das die kommenden Wochen fortsetzt.

Weiterhin kam (natürlich) die beste Rede von Joschka Fischer. Rhetorisch exzellent, beinahe überirdisch, wie er Angela Merkel, Guido Westerwelle und die komplette Opposition auseinandernimmt. Köstlich, amüsant, einfach spitzenmäßig. Kampfeslustig geht's mit ihm in den Wahlkampf. Ich freue mich seit heute wieder drauf.

Unterirdisch waren hingegen Müntefering, der im Endeffekt eine Gegenrede zu Schröder gehalten hat, Angela Merkel, die mit ihren Unsicherheiten und Versprechern an die unfreiwilligen Lacher von Stoiber im Jahre 2002 erinnert, dann natürlich der blasse Westerwelle und der gekränkte Schulz, der absolut berechtigte Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit vorgebracht hat, aber mit keiner Silbe in seiner (vorbereiteten) Rede auf Schröders Inhalte eingegangen ist. Gut, wenn er das getan hätte, wäre sein Gelaber nur noch halb so lange gewesen...

Das Motto bleibt das Gleiche wie am 22. Mai: Stand up and fight!