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Hier ist der Reichtum zu Hause

Heute ging es durch die Ölhauptstadt Norwegens, Stavanger. Durch mein leichtes Handicap am Knie wurde es dann doch eher die leichte Tour ohne Museumsbesuche oder anderer Besonderheiten. Wunderbarerweise ist das Zentrum auch relativ kompakt und bis auf einen kleinen Hügel in der Altstadt absolut topfeben, was mir doch sehr entgegenkam. :-) Auf dem Weg vom riesigen See an der Jugendherberge zum Zentrum ging es zunächst an einer Menge schmucker Häuschen mit den passenden Autos vorbei. Da merkt man schnell: Hier ist der Reichtum zu Hause!
Die eigentliche Touri-Tour startete allerdings erst am Dom von Stavanger, ging dann weiter durch die Shoppingmeile kurz vor dem Hafen und im Anschluss durch die äußerst schmucke Altstadt mit fast ausschließlich weißen Häuschen. Die Ecke ist ja so schon wunderschön, das tolle Wetter bei absolut lockeren Temperaturen knapp über 20 Grad waren dann allerdings noch das Sahnehäubchen. Im frisch gebauten Konzerthaus war beim täglichen Sommerkonzert heute leider Blues angesagt, weswegen ich dann doch gleich wieder weitergegangen bin und lieber von außen noch ein paar Fotos gemacht habe. :-D Weiter ging es dann an der Hafenpromenade in Richtung Ölmuseum. Wirklich wieder mal awesome, nirgendwo hässliche Ecken zu sehen, die auf Öl oder Ähnliches hindeuten, außer eben das Ölmuseum - und das ist wirklich schick. Auf dem Weg zurück wurden auf dem Markt noch die obligatorischen Erdbeeren eingepackt und noch ein paar Eindrücke vom ehemaligen Wachturm aus auf die Stadt auf Speicherkarte gebannt. Bin ziemlich groggy, deswegen ist heute mal früher Schluss, ich lasse lieber ein paar mehr Bilder für sich sprechen, morgen geht's schon weiter in Richtung Hardangerfjord.




























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Feucht und schmutzig

HochnebelIch muss gleich zu Beginn meine Einschätzung von gestern absolut revidieren: Regen IST auf der Strecke zum Kjerag ein Problem, sogar ein verdammt großes. Wer da auf die Idee kommt, bei Regen hochzulaufen, ist entweder komplett lebensmüde, oder weiß wirklich und absolut, was er tut. Aber auch hier der Reihe nach. Nachdem der Tag wirklich in die Kateogrie Gammeltag einzuordnen war, war ich doch heute relativ enttäuscht, dass es nach dem Aufstehen immer noch so tiefe Wolken hatte wie gestern. Einziger Unterschied: Der Regen hatte aufgehört. Da der Wetterbericht nach wie vor felsenfest behauptet hat, dass gegen 10 die Sonne rauskommen sollte, ging es dann auch los. Ein Zimmerkollege wollte allen Ernstes die 7 Kilometer bis zum Parkplatz und dem Einstiegspunkt der Wanderung die Straße hochlaufen. Habe ihn natürlich dazu überredet, lieber mein bequemes Taxi zu wählen. Oben am Parkplatz angekommen, standen wir im Nebel und alles war feucht, rutschig und matschig. Wir sind trotzdem losgelaufen und ich muss sagen, auf so eine Tour war ich nicht eingestellt. Gleich zu beginn ging es an Stahlketten einen annähernd glatten Felsen hoch, der logischerweise noch von dem vielen Regen die letzten Tage und den Wolken feucht war. Dementsprechend vorsichtig ging es Meter um Meter nach oben. Interessanterweise hat uns dann aber zuerst so gegen halb 11 die Sonne entgegengelächelt. Allerdings hat sie sich dann wieder für eine Stunde verzogen und war dann dauerhaft erst gegen halb 12 am Himmel und hat die vielen Wolken sehr effizient weggepustet. Allerdings waren wir da schon fast am Ziel und konnten die schöne Landschaft gar nicht mehr genießen. Wir hatten dazu drei kleine Berge zu bezwingen, wobei es an vielen Stellen an eben diesen Stahlketten nach oben ging. Erst recht deprimiert war ich dann, als vier norwegische Mädels an uns vorbei gejoggt (!) sind. Absolut unfassbar, ich bin offensichtlich nicht wirklich fit - verglichen mit norwegischen Standards. :-( Egal, es ging ja weiter und nach knapp 2 Stunden war das Ziel auch erreicht - der Felsklotz, der eingeklemmt ein ganzer Kilometer über dem Fjord hängt, was wirklich nicht übertrieben ist.

Auf dem Kjeragbolten

Wer mal beim Preikestolen war und schon über die 600 Meter nach unten gestaunt hat, kann hier nochmal ne Schippe draufsetzen. Dazu kommt: Die Tour zum Preikestolen ist meiner Meinung nach eher geeignet für einen lockeren Familienausflug. Zum Kjeragbolten geht's auf einer richtigen Bergtour! Ich habe mich tatsächlich auch auf das Ding gewagt, was allerdings dank starkem Wind und eben den 1000 Metern nach unten doch ziemliche Überwindung gekostet hat. Aber, wie es so schön heißt: Picture or it didn't happen! Oben sehr ihr es! :-D

Blick auf LysebotnDer Rückweg war zunächst außerordentlich schön. Man konnte endlich die beeindruckende Landschaft genießen - allerdings nur in den lockeren Strecken zwischen den Etappen mit den Stahlketten. Ein paar Impressionen gibt's hier. Dann kam es allerdings zu einem kleinen Missgeschick. Auf einer eigentlich relativ lockeren Strecke bin ich ausgerutscht, vielleicht 1 oder 1,5 Meter gefallen und habe mir böse das Knie aufgestoßen. Bilder davon gibt's keine, da müsste ich wohl eine FSK-Plakette beantragen und einen Altersnachweis auf der Seite einrichten. Das wäre dann doch ein wenig zu stressig, gerade im Urlaub. Großartigerweise hatte ich natürlich keine so großen Bandagen dabei, wenigstens haben wir mit den Utensilien meines Mitwanderers und von zwei vorbeikommenden Norwegerinnen das Ganze notdürftig flicken können, dass ich weiterlaufen konnte. Wasser gab es ja zum Auswaschen auch. Dumm war nur: Der schlimmste Teil kam erst noch. Deswegen war ich auch richtig dankbar, dass offensichtlich nur an der Oberfläche was passiert war. Das Bein und auch sonst alles war in Ordnung. :-) Also ging es langsam aber sicher zurück zum Parkplatz. Ich war kurz davor, den Boden zu küssen, habe dann allerdings gleich mein Arsenal an Drogerieartikeln im Kollerraum ausgeräumt und die Wunde verarztet. Auch dabei war ein wenig Improvisation gefragt, mein größtes Pflaster hat leider nur zur Hälfte gereicht. Aber das kennt man ja vom Bugfixing auf der Arbeit: Das ganz große Pflaster ist eben nie da und man muss erstmal notdürftig flicken. :-D Da wir uns hier am A**** der Welt befanden, war die Frage: Was tun? Gut, war eigentlich alles OK so weit, konnte locker Auto fahren, also was lag näher als die Tour einfach fortzusetzen und mich per Auto nach Stavanger zu begeben. Da stand genug Zivilisation für das eine oder andere Krankenhaus in Aussicht. Das waren 130 km durch traumhafte Landschaften, durch die ich gestern bereits gefahren bin, mit Sonne ohne Wolken war es dann aber noch beeindruckender und das Knie schon fast wieder vergessen.

In Stavanger angekommen, dachte ich allerdings, dass es doch eine ganz gute Idee wäre, mal die ersten Kontaktversuche mit dem norwegischen Gesundheitswesen aufzunehmen. Praktischerweise habe ich die Jugendherberge so strategisch günstig gewählt, dass ein großes Krankenhaus mit angeschlossenem Legevakt keine 5 Minuten entfernt lag. Also habe ich mich ins Auto gesetzt und bin hingefahren. Vor Ort hieß es dann ersteinmal Nummer ziehen und warten, bis man aufgerufen wurde. Mit der Nummer durfte ich mich aber nur anmelden, danach hieß es nochmal hinsitzen und warten bis man aufgerufen wird. Zum Glück hatte ich nach einigen Horrorgeschichten mit Wartezeiten bis zur Verwesung im Legevakt meinen eBook-Reader, eine Flasche Wasser und mein Wörterbuch eingepackt - man weiß ja nie, wozu man es braucht. Es waren aber doch erfrischend wenige Leute vor Ort und ich bin anscheinend noch eine Nummer nach vorne gerutscht. Anscheinend habe ich von der Kategorisierung profitiert, die hier bei der Anmeldung anscheinend und laut großflächigen Infotafeln vorgenommen wird. Blutende Touris kommen also zum Beispiel vor schnupfengeplagten Omis, selbst wenn die Omis vor einem die Nummer gezogen haben... Muss ich meinem Hausarzt auch mal vorschlagen. An der Stelle kann ich auch die (hoffentlich) besorgten Leser an den Bildschirmen zu Hause beruhigen, alles prima, keine einschneidenen oder einstechenden Maßnahmen nötig, es braucht nur einen dicken Verband und eine Menge Geduld. An dieser Stelle deshalb ein ausgesprochenes Lob an das norwegische Gesundheitswesen, der Erstkontakt war sehr positiv.

Deswegen heißt es jetzt eben mit Wanderungen kürzertreten. Schade, die Trollzunge muss dann eben auf mich warten, das wird in diesem Urlaub nichts mehr. Es hätte allerdings schlimmer sein können, deswegen gibt es "nur" eine nagelneue Wanderhose als Totalverlust zu verbuchen und ich freue mich auf die zwei Tage in Stavanger. Das Wetter scheint zu halten, ist in etwa das gleiche wie in Deutschland im Moment - nur etwas 10-15 Grad weniger, äußerst angenehm.










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Schwimmhäute

Es regnet in Strömen...Gestern Abend war ich noch zu beschäftigt, meinen neuen Aufenthaltsort Lysebotn zu erkundigen, dass ich gar nicht mehr dazu gekommen bin, ein paar Zeilen auf meine Homepage zu setzen. Das kann ich allerdings jetzt nachholen, da es seit heute früh in Strömen regnet und man außer der Wanderung auf den Kjerag und Basejumping eigentlich nichts hier in der Ecke machen kann. Ich hatte mich ja für die erste Alternative entschieden, auch wenn die zweite durchaus reizvoll wäre. ;-) Allerdings wachsen auch den vielen hier in der Jugendherberge übernachtenden Basejumpern keine Schwimmhäute, sodass auch diese heute im Tal geblieben sind, ihre Videos anschauen und auf das geniale Wetter warten, dass uns ab morgen laut Vorhersage für sehr lange Zeit begleiten wird. Ich werde dementsprechend morgen versuchen, halbwegs trockenen Fußes und vor allem mit ein wenig Aussicht auf den Felsen zu kommen. Regen wäre eigentlich nicht so das riesige Problem, aber die Wolken hängen so tief, dass man ab 500 Metern wohl im absoluten
Nebel stochern müsste... So macht das dann doch keinen Spaß. Allerdings hat ein Gammeltag auch absolut was für sich, ich bin nämlich bislang absolut nicht zum lesen gekommen, das wird gleich nachgeholt.

Am Fv 44Ein paar Worte vielleicht noch zu gestern: Das war wieder mal ein traumhafter Tag, perfektes Wetter, nicht zu heiß und nicht zu kalt und dazu ein wenig Bewölkung. Wunderbar. Angefangen habe ich ab Flekkefjord den Fv 44, einen Teil der Nordseestraße, unsicher zu machen. Eine wirklich traumhafte Straße, voller Kurven, kleiner und großer Berge und vor allem mit traumhafter Landschaft. Hätte ehrlich gesagt gar nicht damit gerechnet, weil ich eigentlich nur zur zur nationalen Touristraße Jæren wollte, die am Ende des Fv 44 auf mich wartete. Der Weg dorthin war aber fast noch besser als das Ziel. :-) Jæren an sich ist wiederum komplett anders. Eine flache Landschaft direkt am Meer mit Sandstränden, tollen Dünen und einer Menge Kühe zwischen Straße und Meer. Kurz vor Stavanger war das Spektakel allerdings zu Ende und ich musste meinem Navi irgendwie beibringen, mich auf dem richtigen Weg an den Allerwertesten der Welt zu bringen - nach Lysebotn.

Am Fv 45Das Ziel war gleich gefunden, allerdings wollte mich mein liebes Auto per Autofähre durch den Lysefjord hinbringen, was normalerweise ein durchaus nettes Ansinnen wäre, wenn die Fähre nicht nur einmal am Tag fahren würde. Deswegen doch bitte die Fähren ignorieren und den Fv 45 durch ein weit ausgedehntes Bergtal bitte. Und siehe da, es funktionierte... Wobei "Tal" etwas untertrieben ist, für norwegische Verhältnisse ist der Fv 45 schon fast eine Gebirgsstraße - der ist nämlich im Winter gesperrt. Weiter ging es also zwischen zwei Bergrücken in Richtung Osten, irgendwann ging es dann auch endlich nach links auf die Passstraße nach Lysebotn. Hierzu muss man wissen, dass die Straße bis auf wenige Ausweichbuchten wirklich nur für ein normales Fahrzeug gebaut ist und sich über mindestens zwei Dutzend Haarnadelkurven und einem Kehrtunnel aus über 900 Metern bis runter auf Meeresniveau schlängelt. Wieder mal: Awesome! Nur der einmal entgegenkommende Bus hat dann doch für einen kleinen Stau gesorgt, weil gleich drei
Fahrzeuge zurücksetzen und ausweichen mussten.

Im Tal angekommen ging es dann durch eine Rundtour des kleinen Ortes, der im Sommer wohl ausschließlich für Touris öffnet. Besonders imposant war allerdings der Blick vom Fähranleger in den Fjord hinein... So viel mal von hier, drückt mir die Daumen für gutes Wetter morgen!

Lysebotn
Jaeren
Jaeren
Jaeren
Jaeren
Jaeren

Alle Bilder auf dem Weg nach Lysebotn:


Alle Bilder aus Lysebotn:


Alle Bilder aus Jæren:

Genfer Konvention

60 km/h auf SeeEin herzliches Willkommen aus Norwegen an meine treuen Leser (ja, ich glaube, der Plural ist durchaus berechtigt). Ich habe es geschafft und bin in einem Stück auf der anderen Seite des Skagerrak angekommen. Aber der Reihe nach. Vor der großen Überfahrt hat Gott heute früh erst einmal das Aufstehen gesetzt und da Fjordline meine Anwesenheit bereits 90 Minuten vor der Abfahrt (10 Uhr), also um 08:30 Uhr, erbeten hat, ging es entsprechend früh aus den Federn. Zum Glück hat es noch für das wieder mal sehr gute Frühstück in der Jugendherberge Hirtshals gereicht. Eingecheckt war sehr schnell, allerdings hieß es dann doch seeehr lange warten, warten und nochmals warten. Da hätte ich noch eine zusätzliche Mütze Schlaf holen können, grrr. Egal, zum Schiff: Die Fjord Cat sieht von beiden Seiten ziemlich bedrohlich aus, von vorne so richtig böse und von hinten wie der Alptraum aller Auto- und vor allem Wohnmobilfahrer. Habe mich echt gewundert, dass vor allem letztere da reingepasst haben. Innen wurde es dann aber erst richtig lustig. Geparkt wurde nämlich überall. Wenn irgendwo voll war, wurden die Autos einfach auf die Zufahrts- und Abfahrtsrampen zum Parken angewiesen - jetzt weiß ich auch, wie in die Kiste so viele Autos reinpassen. Das hat aber erstaunlich gut geklappt und wenige Minuten später konnte alle Touris ihre Sitze einnehmen und eine Spucktüte in Empfang nehmen. Der Sturm hatte nämlich nicht wirklich nachgelassen und einige Passagiere waren schon beim Einsteigen so kreidebleich, dass ich Bedenken hatte, ob die das Ganze heil überstehen werden...

Weiter Weg zum Nordkap Wir sind dann mit einer kurzen Verspätung gestartet, nicht nur bei der Bahn scheint es Probleme mit Anschlussreisenden zu geben... Der Kapitän hat sich auch gleich artig entschuldigt und gemeint, dass er die halbe Stunde auch wegen des Winds nicht wieder einholen würde - im Gegenteil. Es würde "ein wenig schaukeln", was aber nicht weiter tragisch wäre. Er schloss dann noch mit der alten Seglerweisheit: "Always keep one hand for yourself and one for the ship". Humor hatte der Kerl. :-D Mir war das allerdings ziemlich egal, ich habe mich auf das Heck ins Freie verkrümelt, um die Wasserfontänen des Motors und die See hinter uns zu bewundern. Um es mit einem meiner Chefs zu sagen: Awesome! Obwohl die Kiste offensichtlich nicht volle Fahrt hatte, schossen die Wassermassen nur so hinten hoch hinaus, anscheinend bei ziemlich genau 60 km/h. Hinten war das Leben perfekt, Sonne, das Meer und das meditative Dröhnen von knapp 40.000 PS - yeah! Auf knapp 2/3 der Strecke zog es mich dann doch nach innen und ich war durchaus überrascht, die meisten sahen doch recht mitgenommen aus, aber so richtig übel ging es anscheinend nur ein paar kleinen Kindern. Da kann ich nur sagen: Frischluft hilft! :-)

Wenig später ging der Run in die Autos los, als ob die Abfahrt schneller gehen würde, wenn man 20 km vor der Küste schon den Gurt anlegt... Bald ging es dann aber los und ich habe drei Kreuze gemacht, als ich mit Auto unbeschadet wieder aus dem Bauch dieses Monsters draußen war. Um mich aber nicht falsch zu verstehen: Die Fahrt war ein Riesenspaß, würde jederzeit wieder mit dem Katmaran fahren. Die Einreise war dann wunderbar problemlos, die extrem coole Zollmitarbeiterin (Ray Ban und Kaugummi) hat nicht eine Miene verzogen, als ich mit meinem Schmugg-äääh-Reisegepäck im Auto vorbeigefahren bin - so muss es sein. :-D Ich hatte aber Hunger und musste was Futtern, das dann aber doch eher auf einem netten Rastpkatz in der Natur als in Kristiansand, also erstmal losgefahren. Und siehe da: Kaum 10km später konnte ich im Grünen an einem netten See parken. Feine Sache: Auch die Norweger werden immer geschäftstüchtiger, bereits hier gab es leckere norwegische Erdbeeren zu kaufen - leider auch zu norwegischen Preisen. Aber damit muss man eben rechnen, wenn man aus einem Billiglohnland einreist...

Friedenstaube Egal, frisch gestärkt ging es über Stock und Stein zum Kap Lindesnes, dem südlichsten Punkt Norwegens. Dort angekommen, fielen meine müden Augen bei strahlendem Sonnenschein erst einmal auf eine in Stein gehauene Friedenstaube, zu der ich erst einmal hochgeklettert bin. Wie ich später erfahren habe, wurde die zur Erinnerung an die fast Tausend Todesopfer der MS Palatia, die im 2. Weltkrieg unweit des Kaps versenkt wurde, in den 90er Jahren errichtet. Der Leuchtturm ist meiner Meinung nach nichts Besonderes, aber vielleicht weiß ich das besonders weit sichtbare Leuchtfeuer und die große Linse als Laie einfach nicht zu würdigen. Ehrlich überrascht haben mich die vielen Bunkeranlagen, ich dachte wirklich, ich hätte das gestern hinter mir, aber die verfolgen mich irgendwie. Ist aber wirklich schön zu sehen, dass da jetzt kleine Kinder drin verstecken spielen oder ne Fotoausstellung zu finden ist. Viel beeindruckender war allerdings die Landschaft rund um das Kap. Awesome, die Bilder sprechen hier für sich! Awesome!

Der LeuchtturmIrgendwann ging es dann aber wieder zurück in Richtung Parkplatz und irgendwie bin ich im Café am Leuchtturm hängengeblieben. Lecker duftende Waffeln mit Marmelade gehören meiner Meinung nach per Genfer Konvention (oder was ähnlichem zum Schutz von Touris im Urlaub) von höchster Stelle verboten! Als bekennender Waffelsüchtiger konnte ich natürlich nicht anders und habe mir eine und einen ordentlichen Kaffee gegönnt. Leider gab es nur beim Kaffee "free Refill". Wenn die das mit Waffeln machen würden, ich wäre jetzt noch nicht weg. :-)

So konnte ich aber recht bald wieder ins Auto einsteigen und meinem Navi die Route zur Jugendherberge beibringen. Trotz Adresse im Nirgendwo, war sie unter Sonderziele gespeichert. Toll! Auf der Weiterfahrt konnte ich wieder mal erfahren, warum das adaptive Fahrwerk im Astra GTC so absolut genial ist. Sport-Modus rein und bei den engen Kurven die kleinen Berge hoch und wieder runter - das macht selbst bei einem Tempolimit von 80 (bzw. 50 oder 60 in vielen Ecken) einen Heidenspaß. Falls Opel das hier irgendwann mal liest: Ich melde mich freiwillig für Probefahrten der nächsten Generation! ;-)

Genug der Schleichwerbung - ja, ich fahre Opel und stehe dazu, ist sogar schon mein dritter Opel. Euch viel Spaß mit den Minibildern, die Internetleitung hier ist noch schlimmer als gestern, deswegen müssen die großen Bilder noch eine Weile warten. Es gibt zudem Wichtigeres im Leben: Erdbeeren zum Beispiel - die letzten werden jetzt dran glauben.


40000 PS
Lindesnes
Lindesnes
Lindesnes
Lindesnes
Blick vom Leuchtturm

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Wikinger früher und heute...

Zottelviech mit Hörnern in Haithabu Nach einem ausgedehnten Frühstück in der Jugendherberge Schleswig (lecker!) war ich bereits kurz nach Eröffnung im Wikingerdorf Haithabu, wo ich dann doch fast alleine durch das sehr interessante Museum schlendern durfte. Darin gibt's alles Wissenswerte zu der ehemaligen Wikinger-Siedlung, die im 10. Jahrhundert ihre Blütezeit hatte und mit 1500 (!) Einwohnern ein bedeutendes Handeszentrum war. Noch viel besser waren aber die ein paar hundert Meter vom Museum entfernt nachgebauten Wikingerhäuser. Wirklich klasse gemacht, liegt wirklich idyllisch, das Leben damals war aber sicherlich kein Zuckerschlecken, von der tollen Aussicht wird man bekanntlich nicht satt. Unterwegs zu diesen Häusern gab es dann noch ein paar seltene Zottelviecher von der Arche Warder zu sehen. Süß!

HaithabuKurz darauf ging es dann aber schon wieder auf die Autobahn, musste ja abends im äußersten Norden von Dänemark, in Hirtshals sein. Ein paar Dutzend Kilometer hinter Schleswig ist man bereits im befreundeten Ausland, was man beeindruckend schnell nicht nur an den netten Hinweisschildern à la "Achtung, Bundesgrrrenze!", sondern vor allem am Straßenbelag und den Autofahrern merkt. Über weite Teile schwebt man förmlich über den Straßenbelag und das bei meinem doch recht straff abgestimmten Fahrwerk. Kein Vergleich zu den Holperpisten in Deutschland und zu den Schlaglöchern in Norwegen. Dazu wurden die heutigen Wikinger und die Besucher wie fast alle in Europa durch ein striktes Tempolimit gezähmt. Ein wirklich sehr entspanntes Fahren. :-)

HirtshalsJe weiter es dann in den Norden ging, umso heftiger wurde auch der Wind. In Hirtshals angekommen, konnte ich kaum aussteigen, weil die große Tür für den mittleren Sturm doch ein wenig zu viel Angriffsfläche geboten hatte. Für morgen beschleicht mich ein leicht mulmiges Gefühl. Ich hoffe, dass die Fähre alle Passagiere mit möglichst wenig Hängen und v.a. Würgen nach Norwegen bringt. Könnte also interessant werden... Egal, ich habe mich bei dem tollen Wetter natürlich rausgewagt und ein paar imposante Bilder von der Küste gemacht. Die großen Bilder schaffe ich hoffentlich bald mal hochzuladen, momentan gibt es nur die kleinen hier direkt auf der Seite. Bei der Gelegenheit gab es vom Wind quasi gratis ein Sandpeeling dazu. Wunderbar, so erspare ich mir den Besuch in der Wellness-Oase. ;-)

Hirtshals Auf dem Weg an der Küste entlang findet sich unter anderem ein etwas unschöner Betonklotz, der wohl was für die Fans des gestern angesprochenen Panzermuseums sein dürfte. Hier stehen nämlich noch eine Menge Bunker rum, die man sogar im eigens dafür eingerichteten Museum bewundern kann. Politisch inkorrekte Kommentare erspare ich mir heute mal und lasse ein paar Bilder sprechen, muss bald in die Heia, da es morgen früh auf die Fähre geht. Aber keine Sorge: Bei meinem Glück finden sich sicherlich morgen auf der anderen Seite des Skagerrak weitere interessante Artefakte aus der Zeit, als wir Deutsche nicht in kurzer Hose, Sandalen und weißen Tennissocken, sondern in Braunhemd, schwarzer Kutte oder in olivgrün einmarschiert sind...

Boot bei Haithabu
Bei Haithabu
Hirtshals
Hirtshals
Hirtshals
Hirtshals

Alle Bilder aus Haithabu:


Alle Bilder aus Hirtshals: