Kurzausflug nach Hamburg
Ganz anders als am Wochenende zuvor war uns das Wetterglück am vergangenen Sonntag mehr als hold. Es gab strahlenden Sonnenschein und auf dem Schreibtisch wartete noch pro Person eine äußerst günstige Hin- und Rückfahrkarte der Bahn auf seine Verwendung, die noch vor Ostern aufgebraucht sein musste. So entschieden wir uns kurzfristig, einen Tagesausflug nach Hamburg zu machen - dank Transrapid, Pardon, einer schnellen ICE-Verbindung ist man ja mittlerweile in gut zwei Stunden von Berlin aus in der Hansestadt.
Sehenswürdigkeiten standen deswegen dieses Mal überhaupt nicht auf der Agenda. Wir haben uns einfach von der Bahn in Altona absetzen lassen und sind vom Fischmarkt aus an der Elbe Richtung Westen gelaufen. Vom Fischmarkt selbst war um diese Uhrzeit - wir waren kurz vor Mittag da - nicht mehr viel zu sehen. Nur die Aufräumarbeiten waren in vollem Gange, große Müllschlucker wurden tatkräftig befüllt, der Boden wurde von den Überresten des morgendlichen Treibens gesäubert. Ich schätze, nur wenig später dürfte wieder alles blitzeblank gewesen sein - eine schöne Abwechslung zu Berlin, wo Müll auf den Straßen ja quasi zum Image gehört. Spaß beiseite, wir hielten uns nicht lange damit auf. Bei prallem Sonnenschein und prächtiger Kulisse genossen wir den Ausblick auf das Wasser und die Hafenanlagen.
Theoretisch hätten wir bis Blankenese laufen können, doch irgendwann wurden die Versuchungen am Sandstrand zu groß. Wir ließen uns bei einem leckeren Getränk und einer Waffel nieder und genossen im Sitzen die Aussicht. Eine weitere Wanderung reizte uns nicht besonders, weswegen wir per S-Bahn in Richtung Alstersee aufbrachen. Von dort ging es dann durch den großen Stadtpark Planten un Blomen in Richtung Sternschanze. In diesem Stadtteil angekommen hätte ich fast wetten können, dass wir direkt wieder nach Hause gebeamt wurden - so ähnlich sind sich dieser Stadtteil und der heimische Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zumindest vom äußeren Eindruck her.
Kurz vor dem Abendessen und der anschließenden Rückfahrt bot sich allerdings noch die Gelegenheit, die "Rote Flora", das landesweit bekannte Gebäude der linksautonomen Szene, zumindest von außen zu bewundern. Im Gegensatz zu den bekannten Bildern, die man unter anderem auf dem verlinkten Wikipedia-Artikel findet, sieht das Haus mittlerweile richtig schmuck aus. Kompliment, das gefällt mir ehrlich gesagt deutlich besser als der morbide Charme, der wohl zuvor charakteristisch für die Rote Flora war.
Ein nicht ganz kompletter Tag ist natürlich bei Weitem nicht ausreichend, Hamburg wirklich genüge zu tun, zu viel gäbe es zu entdecken. Allerdings hat die Zeit ein wenig mehr Appetit auf die Stadt gemacht. Beim nächsten Sparangebot der Bahn kann man auf jeden Fall mal wieder vorbeischauen...