Mein Freund, der Eisberg
Wie erwartet kam heute die Regenfront unaufhaltsam auf Island zu und hatte speziell für den Süden eine kleine Wasserpackung dabei. Zum Glück ist die nicht so groß wie befürchtet ausgefallen und war am Nachmittag schon wieder weg. Im strömenden Regen bin ich zuerst nochmal am Jökulsárlón vorbeigekommen - das war natürlich heute nicht so wirklich beeindruckend. Allerdings habe ich am Strand einen schmucken Eisberg gefunden, mit dem ich mich logischerweise gleich angefreundet habe. Gut, so richtig bergig ist der nicht, aber immerhin größer als ich. Als die Fotosession beendet war, war der so traurig, dass er gleich auseinandergebrochen ist - zum Glück war niemand in der Gegend... Ist also nichts passiert!
Auf dem Weg zum Skaftafell ging es dann noch an einem nicht minder beeindruckenden Gletschersee vorbei - dem Fjallsárlón. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass der zumindest bei schlechtem Wetter einen deutlich besseren Eindruck macht als sein berühmter Nachbar - ist also definitiv einen Abstecher wert. Am nächsten an wirklich beeindruckend große Gletscher kommt man allerdings kurz vor Skaftafell am Svinafellsjökull. Hier braucht es nur wenige hundert Meter Wanderung und man hat einen wirklich beeindruckenden Blick auf die riesige Gletscherzunge - zusammen mit einer etwas beunruhigender Geräuschkulisse. Es rumpelt und platscht nämlich immer wieder, wenn große Stücke abbrechen. Zum Glück stand ich gut 15 Meter oberhalb des Sees.
Bei Skaftafell angekommen habe ich mich erstmal über die vernichtende Wirkung von diesen Gletscherläufen - oder Jökulhlaup - in der Gegend informiert - echt heftig, was die Dinger so anrichten können. Dann ging es aber hoch in Richtung Svartifoss. Der ist vor allem wegen der schwarzen Basaltsäulen so berühmt und war deswegen auch heute schon ziemlich gut besucht. Auf dem Weg kommt man meiner Meinung nach an deutlich größeren und schöneren Wasserfällen vorbei. Meine Empfehlung deshalb: Unterwegs immer die kleinen Abzweigungen beachten! Für meinen Teil reicht es dann mit dem heutigen Tag mit Wasserfällen für diesen Urlaub. Da ist einer schöner als der andere - ich leide langsam schon am Awesomeness-Overkill. Morgen gibt's deswegen ein kleines Kontrastprogramm - habe spontan die Fähre auf die Westmännerinsel Heimaey gebucht und verzichte wohl (erstmal) auf das weitere Anschauen von Gletschern und Wasserfällen, auch wenn zum Beispiel der berühmte Eyjafjallajökull in der Gegend ist.
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