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Brace yourself - Winter is coming!

     

    Der Tag hatte wirklich vielversprechend angefangen - stahlender Sonnenschein und zumindest gefühlt ein paar Grad wärmer als gestern. Nach einem ausgedehnten Frühstück ging es zuerst einmal in Richtung Burg. Dort haben wir uns allerdings nur auf das Bestaunen und Fotografieren von außen beschränkt. Denn zum einen war die Schlange zum Ticketschalter unglaublich lange und zum anderen hätte der Eintritt unverschämte 16,50 Pfund gekostet, nach aktuellem Kurs jenseits der 23 Euro. Das würden wir dann doch eher in ein gutes Essen investieren...

    Edinburghs Schloss
    So ging es also zuerst einmal wieder die Touri-Meile entlang in Richtung Parlament, ich wollte mir dieses tolle Gebäude auch mal von innen ansehen und ein wenig was über die Geschichte lesen. Der Eintritt ist frei, man muss nur einmal kurz durch den Metalldetektor durch und schon kann man sich diese fabulösen Holzkonstruktionen mal von innen anschauen. Wirklich schick - und als durchgehendes Stilelement findet man überall entweder eindeutlig die schottische Flagge oder ein stilisiertes Andreaskreuz, wie zum Beispiel an der Decke.

    Im schottischen Parlament
    Sonst gab es ein paar Infos zum Bau des Gebäudes, zum Hintergrund und dem Ablauf, wie Schottland wieder ein Parlament mit weitreichenden Gestaltungsmöglichkeiten bekommen hat und eben die aktuelle Mehrheitsverteilung. Wie neulich in fast allen Medien zu lesen war, hat die Scottish National Party hier seit einigen Jahren das Sagen. Der Name täuscht aber allerdings ein wenig. Wir haben es hier nicht mit beinharten Nazis zu tun, sondern mit einer eher sozialdemokratisch, links-liberalen Partei, die eben mit den Jungs und Mädels aus Westminster in Zukunft deutlich weniger zu tun haben wollen als das aktuell der Fall ist. Angesichts der Wahlergebnisse und der sonstigen (v.a. EU-feindlichen) Stimmung in England kann ich das denen nicht wirklich verübeln. ;-) Aber ich schweife ab - ein wenig erinnern sie mich an die CSU in Bayern - nur eben auf der anderen Seite der politischen Landkarte. Witzigerweise geht die Freundschaft zwischen Bayern und Schottland immerhin so weit, dass zur Eröffnung des Parlaments ein bayrischer Löwe in Keramik gestiftet wurde - als einziges Präsent aus Deutschland, immerhin...

    Arthur's Seat
    Zurück zum eigentlichen Thema: Direkt nach dem Besuch haben wir uns dazu entschlossen, den beschwerlichen Weg auf den Hausberg von Edinburgh, Arthur's Seat anzutreten. 250 Meter Höhe klingt jetzt erst einmal nicht wirklich beschwerlich, das Teil hat es aber in sich, vor allem bei der aktuellen Wetterlage. Sind wir noch bei Sonnenschein losgelaufen, konnten wir auf einigen Dutzend Metern Höhe schon eine große Regenfront auf die Stadt zurasen sehen. Nun ja, dachten wir, wird ja nicht so schlimm sein... Weit gefehlt: Zu dem Platzregen kam der erwartete Sturm und - heute neu im Angebot - Hagel! Hinter einem Busch und unter dem Regenschirm Schutz suchend harrten wir die bekannten 5-10 Minuten aus, bis der Spaß wieder vorbei war. Gleich darauf kam die Sonne wieder raus und sowohl der Berg als auch die Stadt leuchteten in den schönsten Farben.

    Winter is coming!
    Nach einem durchaus steilen Aufstieg hatten wir den Gipfel quasi schon in der Reichweite eines Steinwurfs als die nächste Schlechtwetterfront über uns hereinbrach. Dieses Mal kam es noch deutlich heftiger und wir mussten uns mit einigen anderen Wanderern auf der vom Wetter abgewandten Seite des Berges wieder hinter Regenschirm und sonstiger Ausrüstung verstecken, während wir vom Regen und Sturm durchgeschüttelt wurden. Als kleines Bonusprogramm kam dann nochmal der bekannte Hagel dazu - nur eben wiederum länger als vorhin und mit deutlich größeren Körnern. Ungläubig mussten wir zusehen, wie die weite Wiesenfläche vor dem Berg schneeweiß wurde. Passiert ist zum Glück nichts, im Gegenteil. Die neuerdings erschienene Sonne gab zusätzliche Motivation die paar Höhenmeter noch zu machen und über rostbraune Pfützen hinweg bis zum Gipfel zu steigen. Das Panorama über Edinburgh und das Umland war gigantisch, allerdings hielt es uns doch nicht lange oben, es war dann doch etwas feucht und ungemütlich zugig...

    Greyfriars Bobby
    Der Weg nach unten war - wie man vielleicht vermuten könnte - etwas rutschig, weswegen es nur sehr langsam und vorsichtig in Richtung Tal ging. Zum Glück taute die Sonne den Spuk fast so schnell weg, wie er gekommen war. So kamen wir also von innen und außen nass, aber glücklich wieder in der Stadt an. Die Stärkung in Form eines ordentlichen Burgers und Pommes dazu hatten wir uns redlich verdient. Auf dem Plan stand dann nur noch der Besuch des Denkmals für einen sehr treuen Hund, nämlich dem Greyfriars Bobby, der seinem Herrchen der Legende nach noch 14 Jahre nach seinem Tod die Treue gehalten und ihn auf dem Friedhof besucht haben soll. Wie viel davon wirklich stimmt, sei dahingestellt. Es ist auf jeden Fall eine schöne Geschichte. Und mit der endet auch die meine aus der schottischen Hauptstadt. Morgen geht es weiter gen Westen, wahrscheinlich ohne Internet in der Unterkunft... Schlimme Zeiten, oder?

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