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Ferien auf dem Bauernhof

     

    Wie versprochen beginne ich langsam mit der Aufarbeitung des vergangenen Jahres. Habe gestern und heute die Bilder gesichtet und entsprechend nachbearbeitet - war doch einiges los seit Island... Man wird eben auch alt und das Leben rennt nur so an einem vorbei! ;-)

    Auf jeden Fall herzlich willkommen in der Rückblende in den vergangenen Juli! Meine Freundin konnte mich auf meinem Island-Trip im Juni leider nicht begleiten, weswegen wir beschlossen hatten, irgendwann danach noch einen gemeinsamen Kurztrip von grob einer Woche zusammen zu machen. Allerdings gestaltet sich auch in der harmonischsten Beziehung offensichtlich die Wahl des Urlaubsorts und vor allem der Unterkunft äußerst kompliziert. Während ich meine zweiwöchige Island-Tour mit über zehn verschiedenen Stationen an einem Abend per Hostelling International-Webseite zusammengeklickt hatte, zog sich die Suche nach einer Bleibe für eine Woche über mehrere Tage hin. Am Ende wurde es dann ein Ausflug in die Toskana, ganz in die Nähe der damals noch gestrandeten Costa Concordia auf den Öko-Bauernhof der Familie Donato. Eine ausgesprochen gute Wahl, wie sich herausstellen sollte. Trotz der relativen Nähe zu einer Hauptverkehrsstraße war es dort überaus idyllisch - die Bilder auf deren Seite täuschen nicht, die Katze hier ist ähnlicher Meinung. Die Ferienwohnung war perfekt für zwei und von der Besitzerin bekamen wir jeden Morgen ein wenig Biogemüse dazu - traumhaft. :-)

    Müdes Raubtier

    Ein weiterer Pluspunkt war eine kleine, unscheinbare Chipkarte, die uneingeschränkte Zufahrt zum Strand im Maremma-Naturpark um die Ecke ermöglichte. Normalerweise kostet der ein paar Euro Zutritt und ist zudem auf eine gewisse Zahl von Fahrzeugen beschränkt. Da der Familie der Besitzer aber wohl seit Urzeiten eine kleine Parzelle nahe des Strandes gehört, haben die (und ihre Gäste) eben auch das uneingeschränkte Recht, hinzufahren. Eine wirklich feine Sache! Persönlich bin ich ja nicht so der Strandfreund, ich habe es mir aber trotzdem nicht nehmen lassen, ab und zu ein wenig schwimmen zu gehen. Allerdings ging es aus Respekt vor der See meistens recht bald wieder zurück ans Land, wo ich die teilweise doch sehr skurrilen Holzaufbauten der Einheimischen zu bewundern wusste... Die dienen sowohl zum Trocknen der Handtücher als auch als Sonnenschutz - sehr innovativ!

    Strand von Alberese

    Natürlich haben wir uns nicht nur am Strand aufgehalten, sondern auch ein wenig die Gegend unsicher gemacht. Ein Ausflug an einem wettertechnisch etwas durchwachsenen Tag führte uns in den Tierpark Parco faunistico del Monte Amiata. Neben teilweise auch bei uns ansässigen Wildtieren sollen sich dort auch einige Namensvetter von mir rumtreiben. Leider war der Aussichtspunkt zum Wolfsareal wegen Schäden gesperrt und wir mussten uns mit den übrigen Tierchen aus sehr weiter Entfernung zufrieden geben. Für den nächsten Besuch empfehle ich ein Fernglas! Wobei die weitläufigen Areale sicherlich hervorragend für die Tiere sind, nichts ist schlimmer als in kleinen Tierparks eingeknastet zu werden...

    Monte Amiata

    Eine wohlverdiente Pause wollten wir uns in San Casciano dei Bagni gönnen, anscheinend weltbekannt durch seine Thermalquellen, in denen es sich wohl schon die Etrusker gut haben gehen lassen. Spontan auffindbar waren allerdings nur große Spa-Tempel, wir wollten aber die im Reiseführer etwas nebulös angekündigten kleineren, sehr alten Becken aufsuchen. Ohne genauere Beschreibung, GPS-Koordinaten oder irgendwelcher Beschilderung galt es, sich mit der einheimischen Bevölkerung bekannt zu machen. Zum Glück trafen wir auf eine absolut herzige ältere Dame, die uns trotz übelst mangelhafter Italienisch-Kenntnisse zielsicher in die richtige Richtung lotste. Vor Ort war wirklich nur eine Handvoll Einheimische anzutreffen - angesichts der Größe der Becken kann ich jetzt verstehen, warum die nicht groß angekündigt werden:

    Antike Themalbecken

    Bei einem Ausflug in die Toskana dürfen natürlich auch nicht ein paar Abstecher in mittelalterliche Städte und Dörfer fehlen, die immer fleißig die Postkarten aus der Gegend zieren. Trutzig stehen sie meist auf einem kleinen Hügel umgeben von einer Stadtmauer (aus Häusern) und scheinen ein wenig aus der Zeit gefallen. Erst, wenn man ein wenig näher kommt, ist man sich sicher, immer noch im 21. Jahrhundert zu verweilen - die im wahrsten Sinne des Wortes steinalten Häuschen "schmücken" überall kleine Antennchen... Genauer angeschaut haben wir uns nur Sorano. Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch mit kleinen, verwinkelten Gässchen und einem traumhaften Ausblick.

    Sorano

    Abends sorgen die Städtchen und Dörfer zudem für eine stimmungsvolle Beleuchtung, das macht den Anblick zu einem wahren Augenschmaus. Hier das Städtchen Pitigliano:

    Pitigliano

    Bei den kleinen Städtchen blieb es dann allerdings doch nicht. Wenn man schon mal in der Gegend ist, ist ein Besuch in Florenz fast schon Pflicht. Wir haben deshalb den kleinen Anfahrtsweg von 150km auf uns genommen, um die Schönheiten der Stadt zu bewundern. Aufgescheucht von den Warnungen, bloß nicht mit dem Auto in die Stadt zu fahren (100 Euro Strafe für Nicht-Anwohner), haben wir uns für einen Gratis-Parkplatz im Süden entschieden und sind dann nach einigen Orientierungsproblemen endlich im richtigen Bus in die Stadt unterwegs gewesen. Die Erlebnisse dort waren durchaus ambivalent. Die Stadt selbst ist wunderschön, besonders die Kathedrale (von außen) äußerst imposant. Allerdings ist die dezente Empfehlung, die Stadt im Hochsommer wegen der vielen Besucher nicht unbedingt zu besuchen, wirklich sehr ernst zu nehmen. Die Schlangen vor der Kathedrale und den Uffizien waren länger als an den Hauptattraktionen des Europa-Parks an einem schönen Sommerwochenende. Wir mussten uns deshalb auf die Uffizien beschränken. So hat man die Geburt der Venus mal in echt gesehen... Hier hätte man sich allerdings durch eine Karte im Vorverkauf ein wenig Wartezeit ersparen können. Das erkauft man sich aber ziemlich teuer und zudem waren wir relativ spontan unterwegs - da hätte ein pünktliches Erscheinen durchaus ein wenig Aufwand bedeutet.

    Kathedrale Santa Maria del Fiore

    Nachdem ich die letzten Jahre ja hauptsächlich im (hohen) Norden unterwegs und gegenüber dem Kultur-/Strandurlaub ein wenig skeptisch war, kann ich im Nachhinein einen Urlaub in der Toskana uneingeschränkt empfehlen - nur Florenz würde ich mir für die Nebensaison vornehmen.;-) Viel Spaß!

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