Auf nach Wester Ross
Kommt beim Titel irgendwas bekannt vor? Wenn ja, dann dürfte Game of Thrones bzw. "das Lied von Eis und Feuer" des Autoren George R. R. Martin nicht ganz unbekannt sein. Im Gegensatz zur Anspielung im Bericht über Edinburgh dürfte sich hier der Science Fiction-Autor selbst am realen Vorbild orientiert haben, als es darum ging, dem Kontinent Westeros einen schicken Namen zu geben.
Auf dem Weg von der Isle of Skye in Richtung Norden fährt man nämlich fast unweigerlich durch dieses schmucke Fleckchen Erde namens "Wester Ross". Die Straßen werden immer schmaler (bis auf einige kurze, merkwürdig gut ausgebaute Stückchen), man scheint auch die Zivilisation immer weiter hinter sich zu lassen und kann die tolle Natur so immer besser genießen. Das Wetter war uns an diesem Tag ausnahmsweise auch etwas mehr gewogen. Der ewige Regen hörte auf und die Sonne kam durch...
Allerdings galt es noch, unser Domizil für die Nacht zu beziehen. Das lag nur wenige Kilometer weiter in Melvaig. Kilometer sind allerdings sehr relativ, wenn die Straße immer schmaler wird und man hinter jeder Kurve und jeder Kuppe einen wildgewordenen Schotten vermutet, der mit einem Affenzahn entgegenkommt. Wir haben allerdings alles glücklich überstanden und konnten unser B&B als wirklich letztes Haus vor dem Ende der Straße identifizieren. Ab hier geht es nur noch eine Buckelpiste zum Rua Reidh Leuchtturm hinauf, wo dann aber endgültig die Zivilisation endet. Zurück geht es also nur auf dem Weg, auf dem man auch hergekommen ist.
Unsere Gastgeber waren leider nicht vor Ort, trotzdem haben wir eine nette Begrüßung und den Schlüssel zum Haus am Eingang vorgefunden. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Die Besitzer des Oran Mara waren noch in Gairloch bei der Organisation des just an dem Tag stattfindenden 10 Kilometer-Laufs beschäftigt. So sind wir erst einmal zum Strand gelaufen, um den bei diesem Wetter herrlichen Sonnenuntergang zu genießen.
Morgens gab es ein herrliches Frühstück, liebevoll von unseren Gastgebern zusammengestellt. Das B&B hier kann man wirklich bedenkenlos empfehlen. Schweren Herzens ging es also los - zunächst auf einen kurzen Abstecher in Richtung Leuchtturm, der aber für Nicht-Gäste nichts wirklich Beeindruckendes bereit hält. Viel schöner ist da der Blick auf die Isle of Skye...
Allerdings hielt uns dieser Blick auch nicht sehr viel länger fest, wir wollten ja noch Gairloch unsicher machen. Völlig unerwartet fanden wir dort ein richtig alternatives Café mit dem stolzen Namen Mountain Coffee Company vor, in dem wir es uns bei einer Suppe und einem leckeren Kaffee gemütlich gemacht haben. Die Sonne brutzelte allerdings so stark, dass wir uns aus dem Wintergarten in den schattigen Teil des Gebäudes zurückziehen mussten.
Gestärkt nutzten wir den schönen Tag dann noch für einen ausgedehnten Spaziergang durch das Örtchen, bevor es dann weiter in Richtung Norden ging...
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