
Nach einem ausgedehnten Frühstück in der Jugendherberge Schleswig (lecker!) war ich bereits kurz nach Eröffnung im
Wikingerdorf Haithabu, wo ich dann doch fast alleine durch das sehr interessante Museum schlendern durfte. Darin gibt's alles Wissenswerte zu der ehemaligen Wikinger-Siedlung, die im 10. Jahrhundert ihre Blütezeit hatte und mit 1500 (!) Einwohnern ein bedeutendes Handeszentrum war. Noch viel besser waren aber die ein paar hundert Meter vom Museum entfernt nachgebauten Wikingerhäuser. Wirklich klasse gemacht, liegt wirklich idyllisch, das Leben damals war aber sicherlich kein Zuckerschlecken, von der tollen Aussicht wird man bekanntlich nicht satt. Unterwegs zu diesen Häusern gab es dann noch ein paar seltene Zottelviecher von der
Arche Warder zu sehen. Süß!

Kurz darauf ging es dann aber schon wieder auf die Autobahn, musste ja abends im äußersten Norden von Dänemark, in Hirtshals sein. Ein paar Dutzend Kilometer hinter Schleswig ist man bereits im befreundeten Ausland, was man beeindruckend schnell nicht nur an den netten Hinweisschildern à la "Achtung, Bundesgrrrenze!", sondern vor allem am Straßenbelag und den Autofahrern merkt. Über weite Teile schwebt man förmlich über den Straßenbelag und das bei meinem doch recht straff abgestimmten Fahrwerk. Kein Vergleich zu den Holperpisten in Deutschland und zu den Schlaglöchern in Norwegen. Dazu wurden die heutigen Wikinger und die Besucher wie fast alle in Europa durch ein striktes Tempolimit gezähmt. Ein wirklich sehr entspanntes Fahren.

Je weiter es dann in den Norden ging, umso heftiger wurde auch der Wind. In Hirtshals angekommen, konnte ich kaum aussteigen, weil die große Tür für den mittleren Sturm doch ein wenig zu viel Angriffsfläche geboten hatte. Für morgen beschleicht mich ein leicht mulmiges Gefühl. Ich hoffe, dass die Fähre alle Passagiere mit möglichst wenig Hängen und v.a. Würgen nach Norwegen bringt. Könnte also interessant werden... Egal, ich habe mich bei dem tollen Wetter natürlich rausgewagt und ein paar imposante Bilder von der Küste gemacht. Die großen Bilder schaffe ich hoffentlich bald mal hochzuladen, momentan gibt es nur die kleinen hier direkt auf der Seite. Bei der Gelegenheit gab es vom Wind quasi gratis ein Sandpeeling dazu. Wunderbar, so erspare ich mir den Besuch in der Wellness-Oase.

Auf dem Weg an der Küste entlang findet sich unter anderem ein etwas unschöner Betonklotz, der wohl was für die Fans des gestern angesprochenen Panzermuseums sein dürfte. Hier stehen nämlich noch eine Menge Bunker rum, die man sogar im eigens dafür eingerichteten Museum bewundern kann. Politisch inkorrekte Kommentare erspare ich mir heute mal und lasse ein paar Bilder sprechen, muss bald in die Heia, da es morgen früh auf die Fähre geht. Aber keine Sorge: Bei meinem Glück finden sich sicherlich morgen auf der anderen Seite des Skagerrak weitere interessante Artefakte aus der Zeit, als wir Deutsche nicht in kurzer Hose, Sandalen und weißen Tennissocken, sondern in Braunhemd, schwarzer Kutte oder in olivgrün einmarschiert sind...
Alle Bilder aus Haithabu:
Alle Bilder aus Hirtshals:
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