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Parkplatz auf der Autobahn

Pause auf der Autobahn
Eigentlich sollten meine Freundin und ich heute zum Auftakt unseres Schottland-Urlaubs schon auf der Fähre in Richtung Newcastle sein. Allerdings hatten wir heute trotz riesigen Puffers heute leider so großes Pech auf der Autobahn, dass wir einen außerplanmäßigen Stop in Ijmuiden einlegen mussten. Wir durften heute nämlich insgesamt knapp 3 Stunden parkend bzw. im Schritttempo auf der A2 verbringen, weswegen wir die Fähre verpasst haben. Zunächst lief es mit der Umfahrung eines 15km Megastaus wegen einer Baustelle bei Helmstedt noch vergleichsweise gut - mit dem interessanten Nebeneffekt, die ehemalige innerdeutsche Grenze auf Landstraßen überqueren zu dürfen. Allerdings kam es bei Bad Oeynhausen zum Super-GAU - ein LKW-Unfall mit Vollsperrung der Autobahn, zum Glück gab es anscheinend keine Toten. Leider gerade zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns bereits hinter der letztmöglichen Ausfahrt befanden, um unser Glück auf den Ausweichrouten zu suchen. Notarzt und Feuerwehr rückten mit nem halben Dutzend Wagen an und mussten erst einmal aufräumen. Für uns hieß das eine sehr lange, unfreiwillige Pause auf der zu einem riesigen Parkplatz mutierten Autobahn.

Unfall
Nachdem klar war, dass es nach menschlichem Ermessen nicht mehr auf die Fähre reicht, konnte dem mobilen Internet sei Dank ein Quartier für die Nacht und eine Umbuchung der Fähre organisiert werden. So geht es jetzt also erst morgen auf die Nordsee. Den Weg ins Hotel verschönerte immerhin ein Kurzausflug nach Amsterdam - wir kommen in zwei Wochen zurück. Beim dort ansässigen Burgermeester gab es ein leckeres Abendessen und ein paar schöne Eindrücke von offensichtlich frisch gebackenen Entenfamilien. :-) Der Urlaub fängt also schon mal interessant an, bin gespannt auf morgen...

Entenfamilie

Steampunk in Antwerpen

     

    Kurz vor dem nächsten Urlaub nutze ich noch ein paar freie Minuten für ein paar Worte über einen Ausflug nach Belgien, genauer nach Antwerpen. Der Trip zu unseren Nachbarn war eigentlich ausschließlich dienstlich bedingt, einen Tag Urlaub hatte ich mir tags darauf aber gegönnt, um den weiten Weg nicht nur für Innenansichten von Büros und meinem Hotel gemacht zu haben.

    Antwerpen-Centraal
    Der Februar steht ja normalerweise nicht im Verdacht, für wunderschöne und recht warme Tage zu sorgen. Deswegen würde ich diesen Tag durchaus als außergewöhnlich bezeichnen. Bester Laune ging es also per S-Bahn von einem Vorort in Richtung Antwerpen-Centraal. Dort angekommen verschlug es mir fast die Sprache - einen solch schönen Bahnhof sieht man wirklich selten. Sonst kenne ich die eigentlich immer als "zugige" und vor allem funktionale Abfertigungshallen, dieser hier verdient wahrlich das Prädikat "Kathedrale der Mobilität"!

    Liebfrauenkirche
    Von dort ging es dann gleich weiter in die nächste Kathedrale, dieses Mal auch dem offiziellen Namen nach. Wer sich auch nur einen Hauch für Geschichte oder Kirchen interessiert, der sollte definitiv in der Liebfrauenkathedrale vorbeischauen - speziell, wenn man wie ich zufällig gerade pünktlich zur Führung durch das Gotteshaus erscheint. :-) Und bitte nicht davon abschrecken lassen, dass die Kirche von der einen Seite ein wenig unfertig aussieht - es wurde eben nur einer der zwei ursprünglich geplanten Türme komplett fertig...

    Holz-Rolltreppe
    Vom Hunger geplagt tigerte ich nach der Führung ein wenig durch die Stadt, bis ich dann beim wirklich ausgezeichneten Restaurant Lombardia fündig geworden bin. Solch leckere Bio/Veggie-Burger hatte ich bisher eigentlich nur in Berlin bekommen, Hut ab! Etwas eigen im Geschmack ist allerdings das im Lombardia erfundene Gebräu Gingerlove - eine Art Ingwertee mit allerlei interessanten Gewürzen drin. Macht auf jeden Fall schlagartig wach - allein, weil man beim ersten Schluck ordentlich durchgeschüttelt wird. ;-) Hat mich aber überzeugt. Ich habe gleich ein paar Packungen Fertigmischung für zu Hause gekauft.

    Sint-Annatunnel
    Rundum zufrieden machte ich mich zwecks besserer Fotomotive von der Stadt noch auf den Weg auf die andere Seite der Schelde. Dazu ging es nicht etwa über eine Brücke, sondern durch den wohl einem Steampunk-Universum entsprungenen Sint-Annatunnel. Hinab in die Tiefe geht es nämlich auf einer heftig rumpelnden Rolltreppe aus Holz (!), mehr retro geht nicht! Fast mutterseelenalleine ging es dann einen guten halben Kilometer unter dem Fluss hindurch - durch eine sehr gespenstische Röhre - die Wände gefliest wie im Schwimmbad. Wer also mal einen netten Ort für nen Steampunk-Horrorfilm sucht, einfach mal hier vorbeischauen!

    Blick über die Schelde
    Auf der anderen Seite erwartet einen den erhofften tollen Blick über die Stadt, gepaart mit einigen interessanten Skulpturen bzw. Installationen, etwa einer Art großem Holzroboter - zum Glück hat der sich nicht bewegt! :-D Gerne wäre ich dort ein wenig länger geblieben, allerdings hat auch der schönste Tag irgendwann ein Ende - vor allem, wenn man noch einige hundert Kilometer per Auto in die Heimat fahren muss.

    Statue vor der Burg Steen
    Die Burg Steen konnte ich dann leider nur noch von außen bewundern - fast interessanter war dann die oben abgebildete Statue vor der Burg, Das Bild lasse ich mal ohne Kommentar stehen. ;-)

    Grote Markt
    Wer also mal in der Gegend ist, sollte sich einen Tag in Antwerpen gönnen, es lohnt sich - und sei es nur, damit man sich in einer Pferdekutsche vom Grote Markt durch die Stadt kutschieren lassen kann...

    Welcome to Dallas, Texas

       

      Ironischerweise saß ich vor ziemlich genau einem Jahr nicht vollkommen entspannt auf meinem Sofa und konnte mich (endlich mal wieder) meinem Blog widmen. Im Gegenteil, das Stresslevel hatte seinen absoluten Höhepunkt erreicht, denn ich war in der Schlussphase meines nebenberuflichen Masterstudiums. Seit dem Ende meines Berufsakademie-Studiums 2006 wollte ich immer noch was draufsetzen und mich vor allem inhaltlich noch ein wenig weiterbilden. 2010 fiel dann endlich der Entschluss, es mit einem nebenberuflichen Master-Studium zu versuchen. Ganz aus dem Job aussteigen wollte ich dann doch nicht, dazu hat er einfach zu viel Spaß gemacht. Zudem waren nach knapp vier Jahren die finanziellen und sonstigen Annehmlichkeiten meines Job doch zu groß als dass ich jetzt ohne Not das Weite hätte suchen wollen. Nach einigem Hin und Her fiel die Wahl am Ende auf VAWi. Das Angebot erschien mir am flexibelsten, zudem wurden Inhalte von "echten" Universitäten verwendet. Dort fanden dann auch die eigentlichen Prüfungen statt. Ich wurde hier absolut nicht enttäuscht und kann VAWi wirklich jedem empfehlen, der einen Master in Wirtschaftsinformatik neben dem eigentlichen Beruf machen will, meinen ausführlichen Kommentar kann man bei den Absolventenstimmen nachlesen (16. Mai 2014).

      Stilmittel Vergleich

      Aber zurück zu Anfang Mai 2014: Meine Masterarbeit zum Thema "Charakterisierung von Toponymverwendungen in Texten" näherte sich der Vervollständigung. Im Prinzip ging es darum, mittels computerlinguistischer Verfahren herauszufinden, ob Ortsbezüge in Texten (Toponyme) in ihrem wörtlichen oder übertragenen Sinne und darüber hinaus mit welchem rhetorischen Stilmittel verwendet werden. Ein Beispiel: "Singen ist toll!" kann eine Aussage über die Tätigkeit oder aber über meine Geburtsstadt sein. Weiterhin bezieht man sich z.B. in "Berlin hat beschlossen, die Steuern zu erhöhen" nicht unbedingt auf die Stadt selbst, da Städte keine handelnden Personen sind. Hier geht es unter der Verwendung eines bestimmten Stilmittels eben um das Landes- oder Bundesparlament, welches das entsprechende Gesetz beschlossen hat. Details dazu kann man in der Arbeit nachlesen, den ich gerne zum Download anbiete. Viel Spaß beim Lesen und natürlich auch beim Suchen nach Plagiaten. ;-)

      Referenz auf ein Toponym

      Nun, an dem Wochenende vor einem Jahr habe ich so weit ich mich erinnere noch die letzten Korrekturen eingepflegt, die insgesamt 100 Seiten zigmal durchgelesen und immer wieder neue Rechtschreib- und Grammatikfehler gefunden. So oder so musste irgendwann mal ein Deckel auf den Topf gemacht werden und so wurde am 05. Mai alles zur Post gegeben. Praktischerweise kam die Korrektur in absoluter Rekordzeit zurück und ich musste nur noch auf mein Abschlusszeugnis warten. Theoretisch war mein Masterstudium damit durch, allerdings nicht praktisch. Mein Professor Dr. Andreas Henrich meinte, dass sich sowohl Thema als auch Ergebnis sehr gut für eine Publikation eignen würden. So kam es, dass ich nach meinem Island-Urlaub zusammen mit ihm und seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter (inzwischen Dr.) Daniel Blank an einem Paper für die ACM SIGSPATIAL 2014, genauer für den dort stattfindenden Workshop GIR'14 arbeitete.

      Toponymidentifizierung mit OpenGeoDB und GATE

      Das war nochmal unerwartet viel Arbeit, ich konnte mir nicht vorstellen, wieviel Zeit man in ein gutes 8 Seiten-Paper investieren muss. Na ja, vielleicht lag es auch einfach daran, dass das meine erste (und auf absehbare Zeit auch einzige) Veröffentlichung war. Die Mühen haben sich dann am Ende allerdings auch gelohnt, das Paper überstand das Review-Verfahren unbeschadet und die Einladung nach Dallas, Texas kam prompt. Mein Brötchengeber hat zum Glück für die Gelegenheit ein wenig Budget locker gemacht und so konnte ich Anfang November zusammen mit Daniel Blank den Flieger zur SIGSPATIAL besteigen und das Papier präsentieren. Die inhaltlichen Details würden hier an der Stelle vielleicht etwas zu weit führen, ich beschränke mich deshalb auf die Eindrücke aus Dallas, schließlich konzentriere ich mich hier sonst eher auf Reiseberichte als auf nerdige Themen. ;-)

      DART Dallas Airport
      Am Flughafen Dallas/Fort Worth angekommen war ich erstmal überrascht - eine neu eröffnete S-Bahn-Linie verbindet den Flughafen zu einem Spottpreis mit der Stadt. So was scheint dort wohl so unüblich zu sein, dass ein Schild am Bahnhof explizit darauf hinweist, dass die DART-Linie nun auch wirklich fährt. Nun ja, vielleicht ist es auch hier unüblich, dass Infrastrukturprojekte pünktlich fertig werden. ;-) Im Zug wurden wir wieder einmal mit der US-Eigenart konfrontiert, alles auf Kühlschrank-Niveau runterzukühlen. Ich hatte leider keinen Schal dabei, mir aber zum Glück keine Erkältung geholt. Dass aber sonst immer noch die meisten Leute mit dem Auto fahren, konnte man nicht zuletzt an den wenigen Fahrgästen in der Bahn ablesen - ich hoffe, das bessert sich noch. Allerdings war das offensichtlichste Merkmal der Autofahrer-Kultur die Tatsache, dass es am Bahnhof zwar einen Parkplatz gab, aber die Gehwege nach 100 Metern einfach aufgehört haben und man am Straßenrand in Richtung Hotel laufen musste. Gut, das war nur ein halber Kilometer entfernt, es ist trotzdem ein Erlebnis. :-D

      Dallas Downtown
      Die Stadt Dallas, besonders die Innenstadt lohnt wirklich einen Besuch, nicht nur der hervorragende öffentliche Nahverkehr hat mich positiv überrascht. Neben dem ausgezeichneten Sixth Floor Museum über die Ermordung von John F. Kennedy finden sich natürlich die üblichen Häuserschluchten und riesigen Wolkenkratzer. Allerdings hat die Stadt auch viele wirklich schöne Gebäude und vor allem erstaunlich viele grüne Flächen.

      Know Ebola
      Sehr präsent waren auch eine Menge Werbeflächen für den Schutz vor Ebola. Anfang Oktober 2014 hatte die Seuche auch die USA erreicht und die Behörden hatten sich anfang wohl einige Schnitzer erlaubt. Zum Glück für uns war der Spuk noch während der Konferenz vorbei - eines Morgens wurde offiziell verkündet, dass die normale Inkubationszeit seit dem letzten Fall ohne weitere Kranke verstrichen ist. Andere Weltgegenden können das bis heute nicht von sich behaupten...

      No Firearms - No Smoking
      Weitere Vorurteile speziell über Texas galt es zu beseitigen bzw. wenigstens abzuschwächen. Dass jeder mit der Knarre im Anschlag und Cowboyhut durch die Gegend läuft, wäre dann doch ein wenig zu viel des Klischees gewesen. Allerdings zeigt zum Beispiel das American Airlines Center (das Stadion der Dallas Mavericks - Dirk Nowitzki lässt grüßen), bei dem das Waffen- vor dem Rauchverbot kommt, wie zentral die Wumme für die Texaner zu sein scheint. ;-) Die gefühlte Sicherheit war allerdings sehr hoch - auch als es spätabends in das "alternative" Viertel Deep Ellum auf ein Konzert ging. Mir war bei meinen Ausflügen nach Berlin-Neukölln schon deutlich mulmiger zumute...

      White Rock Lake
      Wer auch nur ein kleines Bisschen für Naherholung und schöne Parks übrig hat, dem sei abschließend ein Kurztrip zum White Rock Lake empfohlen. Ein wirklich schönes Fleckchen zum Laufen oder Spazierengehen oder einfach nur zum ein kleines Bisschen Natur in der Großstadt genießen. Nach einer Zeit hatte ich schon vergessen, dass ich mich in Dallas, Texas befand...

      Ferien auf dem Bauernhof

         

        Wie versprochen beginne ich langsam mit der Aufarbeitung des vergangenen Jahres. Habe gestern und heute die Bilder gesichtet und entsprechend nachbearbeitet - war doch einiges los seit Island... Man wird eben auch alt und das Leben rennt nur so an einem vorbei! ;-)

        Auf jeden Fall herzlich willkommen in der Rückblende in den vergangenen Juli! Meine Freundin konnte mich auf meinem Island-Trip im Juni leider nicht begleiten, weswegen wir beschlossen hatten, irgendwann danach noch einen gemeinsamen Kurztrip von grob einer Woche zusammen zu machen. Allerdings gestaltet sich auch in der harmonischsten Beziehung offensichtlich die Wahl des Urlaubsorts und vor allem der Unterkunft äußerst kompliziert. Während ich meine zweiwöchige Island-Tour mit über zehn verschiedenen Stationen an einem Abend per Hostelling International-Webseite zusammengeklickt hatte, zog sich die Suche nach einer Bleibe für eine Woche über mehrere Tage hin. Am Ende wurde es dann ein Ausflug in die Toskana, ganz in die Nähe der damals noch gestrandeten Costa Concordia auf den Öko-Bauernhof der Familie Donato. Eine ausgesprochen gute Wahl, wie sich herausstellen sollte. Trotz der relativen Nähe zu einer Hauptverkehrsstraße war es dort überaus idyllisch - die Bilder auf deren Seite täuschen nicht, die Katze hier ist ähnlicher Meinung. Die Ferienwohnung war perfekt für zwei und von der Besitzerin bekamen wir jeden Morgen ein wenig Biogemüse dazu - traumhaft. :-)

        Müdes Raubtier

        Ein weiterer Pluspunkt war eine kleine, unscheinbare Chipkarte, die uneingeschränkte Zufahrt zum Strand im Maremma-Naturpark um die Ecke ermöglichte. Normalerweise kostet der ein paar Euro Zutritt und ist zudem auf eine gewisse Zahl von Fahrzeugen beschränkt. Da der Familie der Besitzer aber wohl seit Urzeiten eine kleine Parzelle nahe des Strandes gehört, haben die (und ihre Gäste) eben auch das uneingeschränkte Recht, hinzufahren. Eine wirklich feine Sache! Persönlich bin ich ja nicht so der Strandfreund, ich habe es mir aber trotzdem nicht nehmen lassen, ab und zu ein wenig schwimmen zu gehen. Allerdings ging es aus Respekt vor der See meistens recht bald wieder zurück ans Land, wo ich die teilweise doch sehr skurrilen Holzaufbauten der Einheimischen zu bewundern wusste... Die dienen sowohl zum Trocknen der Handtücher als auch als Sonnenschutz - sehr innovativ!

        Strand von Alberese

        Natürlich haben wir uns nicht nur am Strand aufgehalten, sondern auch ein wenig die Gegend unsicher gemacht. Ein Ausflug an einem wettertechnisch etwas durchwachsenen Tag führte uns in den Tierpark Parco faunistico del Monte Amiata. Neben teilweise auch bei uns ansässigen Wildtieren sollen sich dort auch einige Namensvetter von mir rumtreiben. Leider war der Aussichtspunkt zum Wolfsareal wegen Schäden gesperrt und wir mussten uns mit den übrigen Tierchen aus sehr weiter Entfernung zufrieden geben. Für den nächsten Besuch empfehle ich ein Fernglas! Wobei die weitläufigen Areale sicherlich hervorragend für die Tiere sind, nichts ist schlimmer als in kleinen Tierparks eingeknastet zu werden...

        Monte Amiata

        Eine wohlverdiente Pause wollten wir uns in San Casciano dei Bagni gönnen, anscheinend weltbekannt durch seine Thermalquellen, in denen es sich wohl schon die Etrusker gut haben gehen lassen. Spontan auffindbar waren allerdings nur große Spa-Tempel, wir wollten aber die im Reiseführer etwas nebulös angekündigten kleineren, sehr alten Becken aufsuchen. Ohne genauere Beschreibung, GPS-Koordinaten oder irgendwelcher Beschilderung galt es, sich mit der einheimischen Bevölkerung bekannt zu machen. Zum Glück trafen wir auf eine absolut herzige ältere Dame, die uns trotz übelst mangelhafter Italienisch-Kenntnisse zielsicher in die richtige Richtung lotste. Vor Ort war wirklich nur eine Handvoll Einheimische anzutreffen - angesichts der Größe der Becken kann ich jetzt verstehen, warum die nicht groß angekündigt werden:

        Antike Themalbecken

        Bei einem Ausflug in die Toskana dürfen natürlich auch nicht ein paar Abstecher in mittelalterliche Städte und Dörfer fehlen, die immer fleißig die Postkarten aus der Gegend zieren. Trutzig stehen sie meist auf einem kleinen Hügel umgeben von einer Stadtmauer (aus Häusern) und scheinen ein wenig aus der Zeit gefallen. Erst, wenn man ein wenig näher kommt, ist man sich sicher, immer noch im 21. Jahrhundert zu verweilen - die im wahrsten Sinne des Wortes steinalten Häuschen "schmücken" überall kleine Antennchen... Genauer angeschaut haben wir uns nur Sorano. Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch mit kleinen, verwinkelten Gässchen und einem traumhaften Ausblick.

        Sorano

        Abends sorgen die Städtchen und Dörfer zudem für eine stimmungsvolle Beleuchtung, das macht den Anblick zu einem wahren Augenschmaus. Hier das Städtchen Pitigliano:

        Pitigliano

        Bei den kleinen Städtchen blieb es dann allerdings doch nicht. Wenn man schon mal in der Gegend ist, ist ein Besuch in Florenz fast schon Pflicht. Wir haben deshalb den kleinen Anfahrtsweg von 150km auf uns genommen, um die Schönheiten der Stadt zu bewundern. Aufgescheucht von den Warnungen, bloß nicht mit dem Auto in die Stadt zu fahren (100 Euro Strafe für Nicht-Anwohner), haben wir uns für einen Gratis-Parkplatz im Süden entschieden und sind dann nach einigen Orientierungsproblemen endlich im richtigen Bus in die Stadt unterwegs gewesen. Die Erlebnisse dort waren durchaus ambivalent. Die Stadt selbst ist wunderschön, besonders die Kathedrale (von außen) äußerst imposant. Allerdings ist die dezente Empfehlung, die Stadt im Hochsommer wegen der vielen Besucher nicht unbedingt zu besuchen, wirklich sehr ernst zu nehmen. Die Schlangen vor der Kathedrale und den Uffizien waren länger als an den Hauptattraktionen des Europa-Parks an einem schönen Sommerwochenende. Wir mussten uns deshalb auf die Uffizien beschränken. So hat man die Geburt der Venus mal in echt gesehen... Hier hätte man sich allerdings durch eine Karte im Vorverkauf ein wenig Wartezeit ersparen können. Das erkauft man sich aber ziemlich teuer und zudem waren wir relativ spontan unterwegs - da hätte ein pünktliches Erscheinen durchaus ein wenig Aufwand bedeutet.

        Kathedrale Santa Maria del Fiore

        Nachdem ich die letzten Jahre ja hauptsächlich im (hohen) Norden unterwegs und gegenüber dem Kultur-/Strandurlaub ein wenig skeptisch war, kann ich im Nachhinein einen Urlaub in der Toskana uneingeschränkt empfehlen - nur Florenz würde ich mir für die Nebensaison vornehmen.;-) Viel Spaß!

        Alles neu macht der Mai


        Irgendwie scheint es schwierig zu sein, die Seite hier zwischen den Urlauben zu aktualisieren. Nun ja, die üblichen Ausreden wären, dass viel zu tun ist und es natürlich wichtigere Dinge gibt, als einen Blog mit wichtigen oder eben nicht so wichtigen Informationen zu füttern - vor allem bei der überschaubaren Anzahl an Besuchern. ;-) Auf der anderen Seite macht es natürlich immer noch Spaß, ein wenig in die Tasten zu hauen und hier und da ein paar Kleinigkeiten zu verbessern - vor allem, wenn die Seite hier bald einen runde Geburtstag feiert.

        Schon zu Beginn des Jahres kam mit der Version 2.0 eine runderneuerte Version des hier genutzten Blog-Systems Serendipity raus. Dem halte ich trotz der gefühlten Übermacht von Wordpress, Drupal, Joomla usw. immer noch die Treue. Zum einen bin ich ein großer Freund von Vielfalt und hasse Monokulturen - egal wo - und zum anderen funktioniert einfach alles ganz nach Wunsch. :-) Mit dem Upgrade auf die neue Version habe ich das Design gleich auf das 2K11-Template umgestellt, was ein paar Nacharbeiten an Design und Titelbild notwendig gemacht hat. Dafür ist die Seite auch technisch im Jahr 2015 angekommen und auf (möglichst) allen Geräten - vom Handy bis zum großen Rechner - gut lesbar. Stichwort: "responsive Webdesign".

        Auch in Sachen Fotocommunity habe ich 2008 mit Locr auf eine Alternative zu den damals schon etablierten Platzhirschen wie Flickr oder Panoramio gesetzt. Die Seite hatte großes Potential, vor allem weil ich zu der Zeit mit meinem ersten GPS-fähigen Handy (dem genialen Nokia N82) endlich ins Geotagging einsteigen konnte und die Plattform darauf spezialisiert war. In Sachen Nutzungsbedingungen hat mir Locr auch deutlich mehr zugesagt, die Nutzer scheinen hier wohl eher als Kunden verstanden zu werden als bei der Konkurrenz - hier war man mit seinen Daten viel eher das eigentliche Produkt für die Werbepartner... Nun ja, eine sinnvolle Nutzung der Seite musste man sich eben mit grob 2 Euro pro Monat erkaufen, das war wohl nicht der durchschlagende Erfolg. Die Seite wird seit einigen Jahren nicht mehr wirklich weiterentwickelt und anscheinend nur noch am Leben erhalten. Die Firma dahinter konzentriert sich derweil auf andere Geschäftszweige, kann ich verstehen...

        Ich hoffe allerdings, dass Locr so wie es ist noch ein Weilchen online bleibt. Die API ermöglicht nämlich das Nutzen der Bilder auch von anderer Stelle aus - z.B. von meinem Blog. Allerdings war diese Möglichkeit bis zum heutigen Tag eher theoretischer Natur, da keine Plugins für Serendipity existierten. Gut, kaum jemand ist so wahnsinnig, für ein Nischenprodukt auf einem Nischen-Blogsystem zu programmieren - außer mir vielleicht. ;-) Ich habe deswegen am heutigen Tag der Arbeit meine übelst eingerosteten PHP- und JavaScript-Kenntnisse ausgepackt, um diesem untragbaren Zustand ein Ende zu setzen. War anfangs verdammt hart. Kommt davon, wenn man jahrelang nur mit richtigen Programmiersprachen wie Java und ABAP arbeitet. :-D Nach der Überwindung einiger Hindernisse wie der Same-Origin-Policy kann ich jetzt mit meinem eigenem Plugin die Bilder eines Albums in jedem Blogbeitrag einbinden. Die passenden Artikel kommen bald. Wie das Ganze aussehen wird, kann aber jetzt schon in der Übersichtsseite meiner Bildergalerien bewundert werden. Danke an der Stelle übrigens an Steven Wanderski von bxslider.com.